 
  Wohin mit der Riesen-Getreideernte?
Mit richtiger Lagerung Verluste verhindern – Der Weizen-Jahrgang 2008, Teil 8
24 Prozent mehr Weizen haben deutsche Landwirte im Jahr 2008 geerntet – fast um ein Viertel mehr als im Vorjahr. Da geraten die Lagerkapazitäten an ihre Grenzen. Auch das Brotgetreide, das auf Rosewigs Garten, unserem Beobachtungsacker im Rheinland, geerntet wurde, landet zunächst in Silos einer Agrargenossenschaft, bevor es in einer Mühle zu Mehl verarbeitet wird. Jetzt gilt es, Kornkäfer, Mehlmotten und Pilze fernzuhalten.Läger quellen über, Notlager eingerichtet
Mit 25,9 Millionen Tonnen* Weizen haben die deutschen Bauern in diesem Jahr eine Rekordernte eingefahren. Nur ein Bruchteil davon geht direkt zur Verarbeitung in die Mühlen. Die weitaus größte Teil lagert zur Zeit in den Hallen und Silos der Landwirte, des Handels und der Verarbeiter. Manchmal war Improvisation gefragt: einfache Notlager zum Überbrücken einer kurzen Zeitspanne sind hier und da zu sehen.
Qualität darf nicht leiden
Lagerprofis messen zunächst den Feuchtigkeitsgehalt der Ware und prüfen, ob sie einen sichtbaren Pilzbefall aufweist. Danach werden Staub, Spreu, Insekten und andere Fremdstoffe entfernt. Das saubere Getreide wird gut belüftet und getrocknet. Das ist zugleich eine wirkungsvolle Vorbeugung gegen unerwünschte Mitesser. Hungrige Insekten wie Kornkäfer, Getreideplattkäfer, Reiskäfer oder auch Milben. Diese sind nämlich genau wie Pilze auf ein gewisses Maß an Feuchtigkeit angewiesen. Pilze sind übrigens weitaus gefährlicher als tierische Schaderreger. Sie machen mit ihren giftigen Stoffwechselwechselprodukten ganze Partien unbrauchbar und können im Lager nicht mehr bekämpft werden. Insekten hingegen können bei Bedarf unschädlich gemacht und durch einen zweiten Reinigungslauf entfernt werden.
*Quelle COCERAL EU-Dachverband des Getreide- und Futtermittelhandels)
 
   
  