Wenn sich Raupen nicht mehr häuten können
Wenn sich Raupen nicht mehr häuten können
Im brandenburgischen Forstamtsbezirk Lübben atmet man auf: Der Wald konnte von der ärgsten Schädlingsplage befreit werden.
Der Einsatz von Insektiziden im Frühsommer hat sich gelohnt. Die Raupen der Nonne, einem schwarz-weiß gemusterten Falter, platzten, als sie mit einem Häutungshemmer in Berührung kamen. Der wurde aus der Luft über einem 126 Hektar großen Waldgebiet verteilt. Er bewirkte, dass die Raupen keine neue Haut bildeten. So konnten sie nicht in das jeweils nächste ihrer 5 bzw. 6 Entwicklungsstadien hinein wachsen. Sie platzten.In einem anderen, 476 Hektar großen, Gebiet ging man ebenfalls mit einem Pflanzenschutzmittel gegen den Schädling vor. Auch hier war der Erfolg durchschlagend: Der Wald kann sich wieder erholen.
Wie die Märkische Allgemeine vom 28. 6. 2005 weiter berichtet, wurden die Pflanzenschutzmittel in dem Forstamtsbezirk nur in akut bedrohten Baumbeständen eingesetzt. So kann es passieren, dass die Plage andernorts wieder ausbricht. Die Region südlich Luckenwalde zählt zu den Hauptschadensgebieten.
Eine Raupe mit enormem Nahrungsbedarf
Die erwachsenen Raupen der Nonne Lymantria monacha werden 5 cm lang und haben lange Schwebehaare. Schon bei leichten Erschütterungen und nicht einmal allzu starkem Wind, spinnen sie sich ab oder lassen sich fallen. Sie ernähren sich von verschiedenen Pflanzenarten. Hauptfutterpflanze der Raupen ist die Fichte.
Welche außerordentlichen Schäden sie bei Massenvermehrungen anrichten, zeigt der durchschnittliche Nahrungsbedarf: Eine Raupe verzehrt beispielsweise 1 000 Fichtennadeln. Ebenso groß ist der Verlust an Nadeln durch einfaches Abbeißen.
