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Käfer oder ihre Larven bohren sich in das Innere von Getreidekörnern. Quelle: USDA, Agricultural Research Service
10.08.2006
Umwelt & Verbraucher

Wenn Getreidekörner unterschiedlich klingen …

Ein neues akustisches Sortiergerät unterscheidet gesunde Getreidekörner von solchen, die mit Schädlingen befallen sind.

Ein gesundes Getreidekorn erzeugt ein helles „Pling“ auf einer Stahlplatte; ein von einem Schadinsekten angefressenes Korn einen dumpferen Ton. Diese Beobachtung machte sich ein US-Ingenieur zunutze und erfand eine Getreidesortiermaschine, bei der mit Hilfe von Spezialmikrofonen akustisch die Qualität von Getreidekörnern erfasst wird.

Bis zu 40 Körner können mit der innovativen Methode pro Sekunde überprüft werden; für die Analyse einer Standardprobe von 100 Gramm werden 75 Sekunden benötigt. Die Trefferquote von beschädigten Körnern ist mit 87 Prozent sehr hoch. Sogar Larven, die in den Getreidekernen versteckt sind, werden aufgespürt – ein Vorgang, der für Getreideinspektoren mit der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleich bedeutend ist. Die neue Technologie, die zweifelsohne eine genauere Erfassung des Schädlingsbefalls in Getreidelagern ermöglicht, steht nach Informationen des US-Landwirtschaftsministeriums kurz vor der Markteinführung.

Töne ersetzen mühsame Handarbeit

Bislang spürt man die Schädlinge in Getreideproben in mühsamer Handarbeit auf. Dazu müssen die einzelnen Körner untersucht und die schädlichen Insekten mit bloßem Auge ausgemacht werden. 100 Gramm Probe beanspruchen auf diese Weise mehr als 20 Minuten.

Jedes Jahr wird allein in den USA Getreide im Wert von 1,5 Mrd. US-Dollar wegen Schädlingsbefalls während der Lagerung verworfen bzw. als minderwertig eingestuft. Trotz aller präventiver Maßnahmen finden die Schädlinge – von der Mottenlarve bis hin zum Kornkäfer – immer wieder ihren Weg in die Getreidelager.