 
  Weniger Pflanzenschutzmittel für mehr Schaderreger?
Nicht nur der Landwirtschaft droht Ungemach aus Brüssel. Die Brüsseler Pflanzenschutz-Novelle bedeutet in der aktuellsten Fassung, dass weit mehr wichtige Pflanzenschutzmittel verloren gehen als den verantwortlichen Politikern derzeit bekannt ist. Das…
Immer mehr Schädlinge, Krankheitserreger und unerwünschte exotische Pflanzen werden nach Europa und Deutschland eingeschleppt. Durch die milde Witterung der letzten Jahre finden aber auch heimische Schaderreger gute Voraussetzungen für ihre bisweilen invasionsartige Vermehrung. Das schmälert die Ernteerträge unserer Nutzpflanzen und trägt zu Preissteigerungen bei. Da derzeit Lebensmittel ohnehin schon knapper und teurer werden, bemühen sich die Landwirte intensiv um hohe Erträge. Dazu brauchen sie geeignete Betriebsmittel, wie zum Beispiel wirksame Pflanzenschutzmittel. Fallen diese weg, drohen empfindliche Konsequenzen.Gute Zeiten für Schädlinge
In der landwirtschaftlichen Praxis wären die Folgen der vom Europaparlament geplanten Pflanzenschutz-Politik beispielsweise, dass die Landwirte auf ihren Feldern nicht mehr gegen Unkräuter wie Melde, Gänsefuß oder Kamille vorgehen könnten. Konsequenz: die Rübenernte würde erheblich schlechter ausfallen als heute. Auf den Maisfeldern sähe es ähnlich aus. Und die Rapspflanzen könnten nicht mehr vor dem Rapsglanzkäfer geschützt werden. Überall dort, wo das Heer der unscheinbaren schwarzen Insekten den Blütenpollen gefressen hat, würden die „grünen Ölfelder“ versiegen, weil sich keine Rapsschoten entwickeln könnten. Erhebliche Probleme kämen auch auf die Obst- und Gemüseanbauer zu. Sie haben schon heute bei zahlreichen Schädlingen und Krankheiten große Mühe, mit den wenigen zugelassenen Mitteln zurechtzukommen.
Mehr dazu in folgendem Filmbeitrag.
Auch außerhalb der Landwirtschaft hätten die allgegenwärtigen Schaderreger „freien Auslauf“
Heimische Bäume und Zierpflanzen sind gefährdet, wenn Bekämpfungsmöglichkeiten wegfallen. Manche Unkräuter, wie die Allergien auslösende Ambrosie, bergen zudem ein gesundheitliches Risiko für die Menschen. Für manche heimischen oder heimisch gewordenen Schadorganismen sind die klimatischen Veränderungen so förderlich, dass sie sich überaus stark vermehren. Ein Beispiel dafür sind die massenhaft auftretenden Raupen des Eichenprozessionsspinners. Sie fressen nicht nur die austreibenden Eichenblätter bis auf die Blattrippen kahl, sondern können mit ihren „Gifthaaren“ auch schwere Hautschäden verursachen. Mit dem Nesselgift der Raupenhaare haben kürzlich Schulkinder in einem Frankfurter Park schmerzliche Bekanntschaft gemacht.
 
  