25.09.2007

Weltweite Weizenernte hält nicht Schritt mit Verbrauch

Weizenkurse verdoppeln sich in wenigen Monaten. Vorräte sinken auf historisches Tief.

Die Schätzungen der weltweiten Weizenernte sind in den letzten Monaten immer wieder nach unten korrigiert worden, derzeit auf 607 Millionen Tonnen. Damit wird die Erzeugung im Wirtschaftsjahr 2007/2008 um sieben bis zehn Millionen Tonnen hinter dem Verbrauch zurück bleiben. Zum Ende des Wirtschaftsjahrs dürften die Vorräte nur etwa so hoch liegen wie vor 25 Jahren. Seither ist der Verbrauch weltweit jedoch stark gestiegen, teilt die deutsche Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) mit.

In Deutschland hatte der milde Winter zwar einen Entwicklungsvorsprung der Getreidepflanzen zur Folge, der trockene April stoppte dann aber das Wachstum, und der regenreiche Mai bescherte den Pflanzen vielerorts Pilzkrankheiten. Auch die Ernte wurde immer wieder durch Niederschläge beeinträchtigt. So haben beispielsweise Niedersachsens Landwirte die niedrigste Ernte der letzten 13 Jahre eingefahren. Bundesweit sieht es nicht sehr viel besser aus. Ende August hatten die Landwirte laut Deutscher Landwirtschaftsgesellschaft bereits 40 Prozent ihres Weizens verkauft. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt erst 25 Prozent.

Der Weltvorrat an Weizen

sinkt laut Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. 9. 2007 im laufenden Rechnungsjahr von 117 auf 111 Millionen Tonnen und damit auf den niedrigsten Stand seit 1980. Entscheidend für die Beurteilung der Versorgungslage ist das Verhältnis der Vorräte zum geschätzten Verbrauch. Der dafür errechnete Wert weist eine Knappheit aus, die in der modernen Geschichte des Weizenmarkts beispiellos ist.