 
  Weltgetreidevorräte schrumpfen
Wenn die Reserven sinken, steigen die Preise. Aber in der Folge wird mit höheren Intensitäten wieder mehr Weizen produziert.
Regelrecht „weg gebrannt" wurden die Getreideerträge in Europa durch die trocken-heiße Witterung im Juni und Juli dieses Jahres. Aber auch in anderen Regionen der Welt hat die Witterung zu Ertragsausfällen geführt, wie z. B. in Australien. Dort betragen die Ausfälle im aktuellen Wirtschaftsjahr 60 Prozent. Da der Verbrauch weiter steigt, liegt er bereits deutlich über der Erzeugung. Die weltweiten Lagerbestände schrumpfen kräftig. Besonders stark bleibt die weltweite Weizenerzeugung hinter dem Vorjahrsergebnis zurück. Hinsichtlich der Weltmaisproduktion geht das US- Landwirtschaftsministerium nach aktuellen Schätzungen von 689 Millionen Tonnen in 2006/2007 aus. Damit nimmt Mais weiterhin mit deutlichem Abstand vor Weizen und Reis die Spitzenposition in der Weltgetreideproduktion ein.Auswirkungen auf unseren Brotpreis gering
Der Anteil des Erzeuger-Getreidepreises an einem 1 kg-Brot, das 2,50 € kostet, beträgt ca. 10 Cent. Daher verteuert eine Getreidepreiserhöhung um 20 Prozent (wie von 2005 auf 2006 geschehen) das Brot theoretisch gerade mal um 2 Cent. Was stärker ins Gewicht fällt, sind die Kosten und Spannen beim Handel, Transport und in der Verarbeitung.
Für das laufende Wirtschaftsjahr schätzen Experten des Internationalen Getreiderats (IGC) im Oktober die Ernte auf 1,557 Milliarden Tonnen, dagegen soll der Verbrauch bei 1,621 Milliarden Tonnen liegen. Die größten Getreide-Exporteure sind USA, Kanada, Australien, die EU und Russland. Die weltweiten Lagerbestände schrumpfen kräftig: Lagen sie im Jahr 2002/03 nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums noch bei 336,5 Millionen Tonnen, werden es in diesem Jahr noch 252,2 Millionen Tonnen sein. Sie reichen für gut 50 Tage.
Besonders stark bleibt die weltweite Weizenerzeugung hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Mit 585 Millionen Tonnen wird das Ernteergebnis um knapp 5 Prozent niedriger ausfallen. Zum Vergleich: Der Verbrauch wird im laufenden Wirtschaftsjahr bei 606 Millionen Tonnen liegen.
Umso wichtiger ist ein optimaler Pflanzenschutz auf dem Feld. Ebenso kommt es auf die bestmögliche Lagerhygiene an, um die Getreidepartien verlustfrei bis zur Verwendung zu erhalten. Die FAO schätzt, dass allein aufgrund ungenügenden Vorratsschutzes in den Entwicklungsländern 30 Prozent (in Deutschland zwei Prozent) der Getreideernte verloren gehen! Davon entfallen 80 Prozent auf das Konto von Insekten, zu jeweils 10 Prozent sind Vögel und Nagetiere bzw. Pilze beteiligt. Sie sorgen einerseits für Fraßschäden, andererseits machen sie das Getreide ungenießbar. Denn sie übertragen Krankheiten, verursachen Allergien und hinterlassen giftige Stoffwechselprodukte und Verschmutzungen. Wenn regelmäßig Speicherschädlinge trotz aller vorbeugenden Maßnahmen auftreten, muss das Getreide mit entsprechenden Dosiergeräten sorgfältig mit Vorratsschutzmitteln vor Insekten geschützt werden.
 
   
  