Weizen bleibt knapp
 
  Weizen bleibt knapp
2008 wird voraussichtlich mehr geerntet, aber auch mehr verbraucht
Obwohl sich im März eine Rekordernte bei Weizen abzeichnete, können die leeren Getreidelager nicht aufgefüllt werden. Zum einen dürfte die Nachfrage im Nahen und Mittleren Osten zunehmen. Zum anderen erwarten Experten, dass mehr Weizen anstelle von Mais verfüttert wird. Trotz höherer Erntemengen können deshalb voraussichtlich kaum Vorräte gebildet werden.Nach Schätzung des Internationalen Getreide-Rates IGC werden 2008 weltweit 646 Millionen Tonnen Weizen geerntet, 42 Millionen Tonnen mehr als 2007. Davon können jedoch voraussichtlich nur 16 Millionen Tonnen eingelagert werden, zu wenig, um den Markt spürbar zu entlasten. Das internationale Gremium erwartet, dass der globale Verbrauch von Weizen um 18 Millionen Tonnen auf 630 Tonnen steigt. Die Experten rechnen mit einem höheren Einfuhrbedarf in Indien, Algerien und dem Irak und mit einer steigenden Nachfrage nach Futtergetreide. Weizen wird Mais im Futtertrog ersetzen müssen, weil 2008 voraussichtlich 20 Millionen Tonnen weniger Mais geerntet wird als 2007.
Rekordweizenernte in Australien …
Mit einer guten Weizenernte rechnen dieses Jahr insbesondere die Landwirte in Australien. Hier regnete es bereits vor der Aussaat reichlich. Im vergangenen Jahr waren wegen der extremen Trockenheit nur 13,3 Millionen Tonnen Weizen geerntet worden. Für 2008 rechnet das Prognoseunternehmen ACF mit 27 Millionen Tonnen. Damit würde sogar der Rekord des Wirtschaftsjahres 2003/04 übertroffen werden. Damals brachten die australischen Getreidebauern eine Weizenernte von 26,1 Millionen Tonnen ein.
…und Frostschäden in Kanada
In Kanada fallen die Prognosen derzeit weniger gut aus. Anhaltender Frost, Minustemperaturen bis zu 45 Grad Celsius und zu wenig Schnee gefährden den Winterweizen. Erst Mitte April, wenn der Boden aufgetaut ist, können die Farmer das ganze Ausmaß der Schäden abschätzen. Nach Angaben von Agra Europe London könnten 10 bis 50 Prozent der Weizenflächen von Frostschäden betroffen sein.
 
        
                 
  