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Zitrusbockkäfer, Anoplophora chinensis. Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz
02.07.2008
Umwelt & Verbraucher

Vor dem Zitrusbockkäfer wird gewarnt

Er wurde mit jungen Fächerahorn-Bäumen (Acer palmatum) nach Deutschland eingeschleppt. In Asien ist der Zitrusbockkäfer als gefürchteter Schädling an rund 100 verschiedenen Laubgehölzen, vor allem an Zitrusbäumen bekannt.

Erneut ist es ein Bockkäfer* aus Asien, vor dem das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen aus aktuellem Anlass dringend warnt. Der Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis) kann weit verbreitete Laubbäume in unseren Gärten und Parks bis zum Absterben schädigen. Die Gefahr geht von jungen Bäumen des Fächerahorns aus, von denen in den letzten Monaten deutschlandweit mehr als 100 000 Exemplare von Baumschulen und einer großen Supermarktkette verkauft wurden. Das Julius Kühn-Institut (JKI) ruft deshalb alle Käufer auf, diese Bäume möglichst mehrmals in der Woche gründlich auf Käfer oder Bohrspäne und Bohrlöcher zu untersuchen. Findet man Käfer, müssen diese eingefangen werden, damit sie nicht weitere Bäume befallen können. Verdächtige Pflanzen sollten komplett nebst Topf oder Wurzeln in stabilen Müllsäcken sichergestellt werden. Das Institut bittet darum, solche Fälle unbedingt dem nächstgelegenen Pflanzenschutzdienst** zu melden.

Meldepflicht für alle befallenen Bäume und gefundenen Käfer

Die Diagnose ist schwierig, da die Larve im Verborgenen frisst: Sie schädigt Stamm und Wurzel. Werden die Bäume nicht gefällt oder entsorgt, sterben sie ab. Der Käfer selbst frisst an den Blättern, die dann Welkeerscheinungen aufweisen. In zwei Bundesländern sind bereits aus den neu gekauften Fächerahornbäumen schlüpfende Käfer, deren Hauptflugzeit im Juni beginnt, festgestellt worden. Alle 100 000 Bäume stammen aus China. Sie wurden im Dezember 2007 an eine Baumschule in den Niederlanden geliefert. Nicht nur der Fächerahorn ist gefährdet: Als Wirtspflanzen kommen alle Laubgehölze, einschließlich Obstbäume, Zitruspflanzen und Ziergehölze wie Rosen, Hibiskus und Cotoneaster in Betracht.

Der Zitrusbockkäfer gehört schon seit vielen Jahren in der Europäischen Union zu den Schadorganismen, deren Einschleppung in die Mitgliedstaaten verboten ist. Obwohl er den Quarantänebestimmungen unterliegt, konnte sich der Schädling in Italien von 1997 bis heute auf einer Fläche von etwa 100 Quadratkilometern ausbreiten. Er wurde aber auch in anderen europäischen Ländern nachgewiesen.

Ein Informationsblatt des Julius Kühn-Instituts steht hier zum Download bereit.

* der andere Bockkäfer aus Asien ist der Laubholz-Bockkäfer

**Anschriftenliste der Pflanzenschutzdienststellen der Bundesländer