Schwarze Staubwolken bei der Getreideernte
 
  Schwarze Staubwolken bei der Getreideernte
In diesem Sommer sieht das ansonsten gelbe, erntereife Getreide vielerorts eher grau aus. Die Ursache sind Schwärzepilze.
Wenn sich in diesen Tagen Mähdrescher durch erntereife Weizenbestände „fressen“, dann ziehen sie vielfach große schwarze Staubwolken hinter sich her. Schuld daran sind Schwärzepilze. Sie treten besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit an Halmen und an Spelzen auf, die die reifen Körner umhüllen.Unerwünscht ist dieser Pilzbefall vor allem bei Landwirten, die das Stroh an Pferdebesitzer verkaufen. Sie wollen kein dunkles Stroh. Einmal aus optischen Gründen, aber vorrangig, weil die Staubentwicklung durch die Pilze bei empfindlichen Tieren allergischen Husten auslöst. Da Pferde immer einen Teil der Stroheinstreu fressen, spielt auch der verminderte Futterwert eine Rolle.
Schwärzepilze sind Schwächeparasiten. Sie siedeln sich auf abgestorbenem Pflanzenmaterial an und fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit besonders wohl. Weizen, der bereits abgestorben und damit erntereif ist, bietet einen idealen Nährboden. Die in vielen Regionen Deutschlands vorherrschende unbeständige Witterung, zögert die Ernte oft immer weiter hinaus. Jeder zusätzliche Regentag gibt den Pilzen mehr Entwicklungszeit. Die Äcker werden immer dunkler und unansehnlicher.
Die Pilze sitzen insbesondere auf Halmen und Spelzen, die die Körner umgeben. Manchmal kann man auf einem Weizenacker kreisrunde Befallsflächen von einigen Quadratmetern Größe ausmachen. Hier haben zuvor Blattläuse am Getreide gesaugt und es so stark geschwächt, dass es dort früher abstirbt.
Betroffen sind auch Bestände, die durch andere pilzliche Krankheiten vorgeschädigt wurden. Die Vorfrucht spielt ebenso eine Rolle. Folgt z. B. Weizen auf Weizen, treten vermehrt Fußkrankheiten auf und das Befallsrisiko wird größer. Aufgrund der geringen schädlichen Auswirkungen gehen Landwirte allerdings in der Regel nicht gegen die Pilze vor.
 
        
                 
   
   
  