16.03.2010

Schneeschimmel, ein Gewinner des langen Winters

Unter der Schneedecke kann sich der pilzliche Erreger gut ausbreiten.

Wenn graue Stellen den Zierrasen verunzieren, ist Schneeschimmel die häufigste Ursache. Schwerwiegender als den Rasen schädigt dieser pilzliche Krankheitserreger die Landwirtschaft.

Auf gut entwickelte Saaten von Wintergetreide, vor allem Roggen, hat er es abgesehen: Dort verursacht der Pilz die häufigste Auswinterungskrankheit. Eine dichte, lang anhaltende Schneedecke, dazu womöglich gefrierender Regen lassen einen regelrechten Panzer entstehen, der den Gasaustausch hemmt. Das begünstigt die nestartige Ausbreitung des bodenbürtigen Schadpilzes. Im Frühjahr erkennt man an den Fehlstellen im Pflanzenbestand die Schäden. Sie gehen von infiziertem Saatgut, von Ernterückständen und Ausfallgetreide aus. Auf Rasenflächen breitet sich der Schneeschimmel unter anderem auch unter liegengebliebenem Schnittgut, Laub oder durch wechselnde Kälte-/Wärmeperioden aus.

Unmittelbar nach der Schneeschmelze

kann man das weißliche Pilzgeflecht von Mirodochium nivale an der Getreidesaat erkennen. Die rosa und später grauschwarzen Fruchtkörper des Pilzes siedeln sich an der Halmbasis an und führen zu Stängelgrundfäulen, Blattnekrosen bis hin zum Ährenbefall – Faktoren, die große Ernteverlusten verursachen. Vorbeugen kann der Landwirt durch verschiedene Kulturmaßnahmen, vor allem aber auch mit gesundem Saatgut, das vor der Aussaat sorgfältig gebeizt wird. Es ist wichtig, dass die Bestände nicht zu üppig in den Winter gehen, denn ein dichter Bestand ist anfälliger für den Pilz. Die Bekämpfung von Wirtspflanzen wie Quecken und anderen Unkräutern ist ebenfalls zu empfehlen. Dem Rasen tut der Rechen gut: Abgestorbene Pflanzenteile sollte man entfernen und für Licht- und Luftzufuhr sorgen. Stickstoffdünger zeitig im Frühjahr verabreicht, regt das Wachstum der Gräser an.

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