 
  Schaben – die ungeliebten Begleiter der Menschen
Sie haben stammesgeschichtlich Millionen Jahre überdauert. In unserer Steinkohle sind zahlreiche ihrer Vorfahren in Form von Versteinerungen gefunden worden.
Die Schaben oder Kakerlaken scheuen das Licht und verstecken sich in warmer Umgebung in Spalten jeglicher Art. Erst in der Dunkelheit kommen die käferartigen Insekten hinter Scheuerleisten und Kachelwänden hervor. Sie segeln mit ihren Flügeln von Tischen und Regalen auf den Boden, um als Allesfresser auf die Suche nach Nahrung und trinkbaren Flüssigkeiten zu gehen. Sie sind in Privatwohnungen hinter Kühlgeräten, Schränken und Spülen, häufiger noch in Bäckereien und Supermärkten, aber auch in Krankenhäusern anzutreffen. Gerade dort sind sie als Krankheitsüberträger eine besondere Gefahrenquelle, weil sie hier häufig mit Krankheitserregern in Berührung kommen, die sie auch über ihren Kot weiter verbreiten. Noch gibt es Möglichkeiten, einem Schabenbefall entgegenzutreten.In Deutschland werden Schaben aufgrund ihrer weiten Verbreitung und ihres häufigen Vorkommens allgemein als die wichtigsten Gesundheitsschädlinge angesehen. Aufgrund ihrer Lebensweise können sie Krankheitskeime wie Tuberkulose, Ruhr, Typhus oder Cholera verbreiten. Schabenallergene kommen außerdem auch als Verursacher von Hausstauballergie in Betracht.
So abstoßend Schaben auch sind, man muss ihnen doch zugestehen, dass sie sich wie kaum eine andere Insektenart den Lebensgewohnheiten der Menschen angepasst haben. Dies soll sogar so weit gehen, dass sie es selbst bei ständiger Helligkeit durch künstliche Beleuchtung zu Massenvermehrungen bringen, wenn ihre sonstigen Lebensbedingungen günstig sind. Allen Veränderungen haben die Schaben Stand gehalten, sei es hinsichtlich der Bauweise von Gebäuden oder hinsichtlich hygienischer Verbesserungen. Ihre enorme Anpassungsfähigkeit hat dazu geführt, dass sie sich auch als Materialschädlinge einen Namen gemacht haben: Schaben dringen gerne in elektronische Geräte ein und können auf diese Weise Fehlfunktionen auslösen.
Selbst ihre konsequente Bekämpfung kann an ihrer Lebenstüchtigkeit scheitern, etwa an ihrem widerstandsfähigen Chitinpanzer, aber auch an der Schwierigkeit, den gesamten Schabenbestand zu erfassen. Bleibt nur ein von den Insekten bewohnter Raum unbehandelt, ist die Rückkehr der Schabe im ganzen Gebäude vorprogrammiert, ganz gleich wie gründlich und erfolgreich vorgegangen wurde.
Der Schädlingsbekämpfer stellt zunächst mit Hilfe von Klebefallen fest, wie viele der unliebsamen Gäste zu bekämpfen sind. Dann kann er gezielt bestimmte Insektizide in die Verstecke sprühen. In Küchen, wo Kakerlaken auch zur Verschmutzung von Lebensmitteln beitragen, sind Fraßköder und Schaben-Gele angesagt. Die Wirkung der Köder-Gele ist lang andauernd und die Risiken für Menschen und Haustiere sind bei sachgerechter Anwendung sehr gering. In Haushalten mit Kleinkindern oder Haustieren empfiehlt sich der Einsatz von spieziellen, verschließbaren Köderdosen.
 
  