11.08.2009

Rundköpfiger Apfelbaumbohrer neu in Europa

Konsequente Bekämpfung soll Massenbefall verhindern

Eingereist ist der Rundköpfige Apfelbaumbohrer vermutlich mit Bäumen der schwedischen Mehlbeere. Er kommt aus Übersee und tauchte im Sommer 2008 erstmals in Europa auf der Insel Fehmarn auf. Saperda candida ist in den USA und Kanada gefürchtet. Die Bockkäferart kann ganze Apfelplantagen vernichten, befällt aber auch Mehlbeeren und Weißdorn. Diese Wirtspflanzen gibt es auf Fehmarn. Der Schädling verschmäht allerdings auch Birne, Kirsche, Pflaume und Quitte nicht. Systematische Beobachtung der Befallsgebiete und das sofortige Fällen und Verbrennen der befallenen Wirtspflanzen hat ihn bisher daran gehindert, sich von der Insel aus auf das Festland auszubreiten. Es besteht Meldepflicht!

Insektizide und konsequente Bekämpfung

Die Larven des gefräßigen Käfers bohren kreisrunde Löcher mit bis zu neun Millimetern Durchmesser in völlig gesunde Bäume und Sträucher. Ihr Bohrfraß schädigt die Pflanzen bis zum Absterben. Befallene Bäume werden bruchempflindlich und damit zum Sicherheitsrisiko.

Zur Eiablage nagt Saperda candida in den Monaten Juni bis Juli kleine Vertiefungen zwischen Rinde und Leitgewebe. Die Larven verbleiben zwei bis vier Jahre in der Wirtspflanze. Bis September fliegen die jungen Käfer aus. Da der Schädling „flugträge“ ist, sieht Jens Matthey von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein die Situation „verhalten optimistisch“. Die Landwirtschaftskammer hat angekündigt, den meldepflichtigen Apfelbaumbohrer konsequent zu bekämpfen. Mit Erfolg wurde im Mai 2009 ein Insektizid mit dem Wirkstoff Alpha-Cypermethrin vorbeugend an den Wirtspflanzen ausgebracht. Symptome oder gar Käfer müssen umgehend dem zuständigen Pflanzenschutzdienst oder dem JKI (ag@jki.bund.de, Tel 0531.299.3371) gemeldet werden.