 
  Pilze können giftig sein - Schimmelpilzgifte nicht unterschätzen
Eine Vielzahl unterschiedlichster Pilze bildet giftige Stoffe, die für Mensch und Tier gefährlich sein können, wenn der Landwirt nicht gewissenhaft vorsorgt.
Kleinstpilze besiedeln fast alle Kulturpflanzen. Manche erzeugen Stoffe, die weit giftiger sind als das Gift des Fliegenpilzes. Schimmelpilze können sich beispielsweise auf den Schalen von Getreidekörnern festsetzen und dort ihre gefährlichen Stoffwechselprodukte, die Mykotoxine, in Lebens- und Futtermittel entlassen. Deshalb sorgt der Landwirt vor. Er hat verschiedene Möglichkeiten, den Pilzbefall von vornherein zu begrenzen, zum Beispiel auch durch sachgerechte Anwendung von Pilzbekämpfungsmitteln. Das Toxin Deoxynivalenol (DON), das häufig im Weizen vorkommt, kann dadurch um 50 Prozent reduziert werden.Schimmelpilze gedeihen besonders gut bei feuchtwarmem Wetter. Schon 14 Tage nach einer Infektion bilden sich Sporen, und die Folgeerkrankungen breiten sich schlagartig auf den Feldern aus. Die Sporen erkennt auch der Fachmann erst, wenn befallene Ähren rosa erscheinen oder weiß und taub werden. Aber auch scheinbar gesunde Körner können Mykotoxinmengen enthalten, die über den gesetzlich festgelegten Höchstmengen liegen. Einzelne Mykotoxine können hochgiftig sein: Aflatoxin etwa kann – bei entsprechender Dosierung – sogar tödlich wirken. Die Stoffwechselprodukte der Pilze sind aber vor allem wegen ihrer Langzeitwirkungen in der Nahrung unerwünscht. Einige stehen im Verdacht, etwa einen Botenstoff im Gehirn zu blockieren, die Immunabwehr zu schwächen oder zellschädigend zu wirken. Es gibt Hinweise, dass Mykotoxine auch die Erbsubstanz verändern und Krebs erregen können.
Was kann der Landwirt tun?
Stoppelreste sind oft mit Pilzgeflecht und Sporen belastet. Diese sollten untergepflügt werden. Man kann auch weniger anfällige Sorten anbauen und die Samenkörner mit einem Pilzbekämpfungsmittel (Fungizid) beizen. Bei hoher Infektionsgefahr, zum Beispiel wenn der Weizen blüht, ist der gezielte Einsatz von Fungiziden notwendig, denn weniger Pilze bedeuten weniger giftige Mykotoxine.
 
  