15.01.2009

Pflanzenschutzmittel bedarfsgerecht eingesetzt

Julius Kühn-Institut stellt Bauern, Gärtnern und Winzern gutes Zeugnis aus

Pflanzenschutzmittel werden in deutschen Betrieben in aller Regel nur dann eingesetzt, wenn sie wirklich gebraucht werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine breit angelegte Untersuchung des Julius Kühn-Instituts (JKI). Darin wurden rund 5 000 Pflanzenschutzmaßnahmen repräsentativ ausgewählter Vergleichsbetriebe aus dem Jahr 2007 bewertet.

So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Der Anteil der Pflanzenschutz­maß­nahmen, die nach Expertenmeinung dem „notwen­di­gen Maß“ entsprachen, lag im Ackerbau bei 91, im Feldgemüsebau bei 86, im Obstbau bei 94 und im Weinbau bei 99,5 Prozent. Das Braunschweiger Institut zieht daraus den Schluss, „dass kaum einer der Betriebe eine unnötige Anwendung durchgeführt hat.“ Ebenso wurde in der Studie die Intensität des Pflanzenschutzeinsatzes ermittelt. Sie wird in der Praxis wesentlich durch die regionalen Besonderheiten bestimmt, wie beispielsweise durch die zuvor angebaute Kultur, die Art der Bodenbearbeitung, die Witterung am Standort und den Schaderregerbefall. Unter günstigen Voraussetzungen setzen Landwirte, Gärtner und Winzer deutlich weniger Mittel ein als nach amtlicher Zulassung möglich wäre. Im Beobachtungszeitraum wurden in Winterweizen im Durchschnitt 63 Prozent der empfohlenen Herbizidmengen ausgebracht, bei den Fungiziden 57 Prozent und bei den Wachstumsreglern 46 Prozent.

Transparenz fördern

Das Netz „Vergleichsbetriebe Pflanzenschutz“ ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), der Landeseinrichtungen des Pflanzenschutzes und des Julius Kühn-Instituts. Es ist Bestandteil des „Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“. Das Projekt soll zu mehr Transparenz beitragen und gegebenenfalls Einsparpotenziale aufzeigen. Die Vergleichsbetriebe dokumentieren seit 2007 alle Pflanzenschutzmaßnahmen in ihren Kulturpflanzen. Auf Grundlage dieser Daten bewerten die Pflanzenschutzberater der Bundesländer, ob sich die Maßnahmen im Rahmen des notwendigen Maßes bewegen. Dabei berücksichtigen sie auch die besonderen regionalen Bedingungen.

Weitere Informationen erhalten Sie beim Julius Kühn-Institut.