31.01.2008

Ohne Kälte keine Körner

Der Weizen-Jahrgang 2008, Teil 2

Das Wetter in den Monaten November und Dezember hat unseren Winterweizen auf dem Acker „Rosewigs Garten“ vorübergehend in eine Art Winterschlaf fallen lassen. Für die Ernteaussichten ist die Wachstumspause kein Beinbruch. Ganz im Gegenteil: Winterweizen benötigt einen Kältereiz, damit die Pflanze Blüten und Körner bilden kann. Einige Tage mit Temperaturen unter fünf Grad Celsius reichen aus. Deswegen wird Winterweizen auch im Herbst gesät. Sommerweizen hingegen kommt ohne Kältephase aus. Im März oder April gesät, holt er den Entwicklungsvorsprung des Winterweizens wieder auf und kann ebenso im Juli oder August geerntet werden. Allerdings bringt er in Normaljahren deutlich weniger Ertrag. Deshalb hat sich der Bauer für Winterweizen entschieden.

Kaum Unkräuter und Krankheiten

Anders als im sehr milden Winter 2006/2007 sind auf Rosewigs Garten kaum Unkräuter, Gräser oder Pilz- und Viruskrankheiten an den Weizenpflanzen zu finden. Die niedrigen Frühwinter-Temperaturen haben deren Entwicklung gebremst. Ob der Bauer allerdings im Frühjahr Pflanzenschutz-Maßnahmen einsparen kann, ist noch nicht sicher. Folgen jetzt ein paar warme Wochen, kann sich die Situation wieder ändern.

Mäuse nach wie vor allgegenwärtig

Die Dezember-Fröste bis minus acht Grad Celsius haben den zahlreichen Mäusen übrigens nicht geschadet. Mit reichlichen Fressvorräten ausgestattet, haben sie die trockene Kälte in ihren Höhlen gut überstanden. Damit die Nager keine größeren Flächen kahl fressen, legt der Bauer Mitte Januar bereits zum dritten Mal Mäuseköder an den Eingängen zu den Höhlen aus. Experten rechnen damit, dass die Plage 2008 noch größere Ausmaße annimmt als im Vorjahr.

Zwischenbilanz:

Gleichmäßiger, im Vergleich zu den Vorjahren allerdings etwas zurückgebliebener Bestand, der nach wie vor eine Spitzenernte liefern kann.