12.09.2006

Nicht nur der heiße Sommer war’s...

Vom Rapsglanzkäfer und anderen Einflüssen auf die landwirtschaftlichen Kulturen

Es war nicht nur der trocken-heiße Juli, der den landwirtschaftlichen Kulturen in diesem Sommer zugesetzt hat. Massive Ernteausfälle im Raps, vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, gehen beispielsweise auf das Konto des Rapsglanzkäfers, der im Frühjahr die Blüten der Pflanzen zerstört hatte.

Ursache für die starke Zunahme des Rapsglanzkäfers lag schon in der hohen Vermehrungsrate in 2005. Die Population konnte sich im vergangenen Sommer auf Grund der langen Blüte recht gut vermehren, so dass im diesjährigen Frühjahr die Jungkäfer stärker auftraten, erläuterte Bernd Ulber, Göttingen, in den DLG-Mitteilungen 8/06.

Die außergewöhnliche Frühjahrswitterung in 2006 konnte niemand voraussagen. In Gebieten, in denen schon in den beiden letzten Jahren gegenüber den zugelassenen Pflanzenschutzmittel Resistenzerscheinungen beobachtet wurden, verschärften sie sich. Phosphorsäureester, die bei uns keine Zulassung mehr haben, können beispielsweise in Schweden noch als frühe, erste Behandlungsmaßnahme eingesetzt werden. Laut Dr. Udo Heimbach von der Biologischen Bundesanstalt, Braunschweig, laufen inzwischen Zulassungsanträge für andere Wirkstoffe. Erfahrungen in Nachbarländern zeigen allerdings auch, dass sich eine Rapsglanzkäferkalamität nicht jedes Jahr wiederholt. Ansonsten waren geringe Rapserträge, dort wo sie auftraten, auch auf schlechte Startbedingungen im vergangenen Herbst zurückzuführen, so der Freisinger Agrarmeteorologe Dr. Harald Maier (DWD) in der Landpost 32/ 2006. Den Kartoffel- und Rübenanbauern musste er raten, nach den anhaltenden Regenfällen im August, das Auftreten von schädlichen Pilzen im Auge zu behalten. Die feucht-warme Witterung fördere ihr rasantes Ausbreiten, dem nur durch rechtzeitigen Pflanzenschutz begegnet werden könne.