 
  Mykotoxinbildner von Anfang an minimieren
Unerwünschten Pilzgiften im Weizen kann der Landwirt schon auf dem Feld wirksam und nachhaltig entgegen wirken.
Mehr als 250 Pilzarten produzieren giftige Stoffwechselprodukte - vor allem in Getreidepflanzen. Diese Mykotoxine gelangen auch in Lebens- und Futtermittel und können gesundheitliche Schäden bei Mensch und Tier verursachen. Mykotoxine sind chemisch sehr stabil. Hohe Temperaturen, UV-Strahlung oder Sauerstoff verringern ihre Konzentrationen nicht wesentlich. Um die Toxine zu bestimmen, bedarf es arbeits- und kostenintensiver Analysen-Verfahren. Deshalb ist es am besten, wenn der Landwirt die Ausbreitung der schädlichen Pilze von Anfang an, also bereits beim Anbau des Getreides verhindert. Möglich wird dies durch eine geeignete Vorfrucht und durch Bodenbearbeitung, durch die Aussaat weniger anfälliger Weizensorten sowie durch eine rechtzeitige Behandlung mit Fungiziden.Bisher sind über 300 Mykotoxine beschrieben worden. Zu den bedeutendsten Mykotoxinbildnern gehören neben den Pilzgattungen Aspergillus und Penicillium, die vor allem für Nachernte- und Lagerschäden verantwortlich sind, die Arten der Gattung Fusarium, charakterisiert als Feldpilze. Unter geeigneten Witterungsbedingungen bilden sie die Toxine schon vor der Ernte und setzen dies auch nach der Ernte fort. Dr. Marco Beyer von der Christian–Albrechts-Universität Kiel, hat bei dem am häufigsten vorkommenden, dem so genannten Leittoxin Deoxynivalenol (DON), die wichtigsten Einflussfaktoren gemessen. Ergebnis: Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln aus der Wirkstoffgruppe der Triazolfungizide kann den DON-Gehalt im Vergleich zur unbehandelten Weizen-Parzelle um rund 50 Prozent senken. Der Anbau wenig anfälliger Sorten senkt den DON-Gehalt um 70 bis 80 Prozent. Ungünstig wirkte es sich aus, wenn Mais als Vorfrucht auf dem Feld angebaut wurde.
 
  