04.08.2009

Mit strategischer Bekämpfung die Zackenschote stoppen

Wieder macht eine invasive Problempflanze von sich reden: die Orientalische Zackenschote (Bunias orientalis). Aus Osteuropa eingeschleppt, wurde sie 1907 erstmals im Rheinland nachgewiesen und 1928 beim preußischen Königsberg als eingebürgert dokumentiert. Heute hat sie mancherorts ihren Lebensraum massiv erweitert - auf Kosten angestammter, artenreicher Pflanzengesellschaften. Im westlichen Ruhrgebiet zum Beispiel bildet sie insbesondere an den Böschungen des Rhein-Herne-Kanals und der Autobahn 42 große Bestände. Ihre Verdrängungskraft ist außergewöhnlich hoch.

Die goldgelb blühende Zackenschote gehört wie der Raps zu den Kreuzblütlern. Ihr Erscheinungsbild ist ähnlich. Die Blüte der 1,20 Meter hohen Pflanze beginnt zeitgleich mit dem Raps im Mai und dauert bis August. Sie kommt zerstreut und unregelmäßig auf Äckern, besonders Kleeäckern, häufiger in Trockenrasen, an Wegen und Dämmen in sonnenwarmer Lage vor. Ihre Verdrängungskraft bereitet Landwirten und Naturschützern große Sorgen. Deshalb haben die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und das Umweltschutzamt des Main-Tauber-Kreises der Pflanze den Kampf angesagt. In vielen Bereichen werden die Pflanzen laut Kammer mit zugelassenen, selektiv wirkenden Herbiziden nachhaltig zurückgedrängt. Wo dies nicht möglich ist, hilft nur das Mähen in der Blütezeit sowie das Ausstechen oder Ausziehen. Dazu sind alle Institutionen und betroffenen Personen, wie Förster, Jäger und Imker, dringend aufgerufen. Das Umweltamt erprobt in einem Projekt verschiedenste Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit und Durchführbarkeit, um Erkenntnisse für eine strategische Bekämpfung zu entwickeln. Die weitere Ausbreitung auf schützenswerte Naturschutzgebiete soll verhindert werden.

Dessen ungeachtet werden von Anbietern biologischen Saatguts die Samen der Orientalischen Zackenschote als Salatpflanze, die roh und gedünstet verzehrt werden kann, vertrieben. Allerdings fehlt auch der Hinweis nicht, dass sie auswildern und sich selbst verbreiten kann.