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Gut mit Mangan versorgte Kartoffelpflanzen halten bei sonniger und trockener Witterung länger durch. Foto: Matthias Wiedenau
18.03.2014
Umwelt & Verbraucher

Mangan schützt vor Sonnenbrand

Trockene kalk- und humusreiche Böden sind typische Mangelstandorte

Aufhellungen jüngerer Kartoffel- und Rübenblätter oder gelbliche Flecken in der Blattmitte von Getreide- oder Maispflanzen – für geübte Augen deuten diese Symptome auf Manganmangel hin. Unterbleibt die rechtzeitige Blattdüngung, verbräunen die Blätter und sterben ab. Damit büßt die Pflanze stark an Leistungsfähigkeit ein.

Ohne geht es nicht

Der Spurennährstoff Mangan hat im Pflanzenwachstum eine wichtige Funktion. Die Bildung des grünen Blattfarbstoffs Chlorophyll und die Photosynthese sind ohne ihn nicht möglich. Mangan bindet aber auch freie Radikale, die bei Sonneneinstrahlung entstehen und zu Sonnenbrand beitragen.  

Mangan verhält sich in der Pflanze und im Boden ähnlich wie Bor, Eisen, Kupfer oder Zink, die ebenfalls zu den Spurennährstoffen zählen. Bereits geringe Mengen reichen, um den Bedarf zu decken. In der Pflanze sind die Nährstoffionen nicht besonders beweglich. Deshalb sind Mangelsymptome zuerst in jüngeren Pflanzenteilen zu sehen. Wie gut der Nährstoff im Boden für die Wurzeln verfügbar ist, hängt unter anderem stark vom pH-Wert ab. Werte zwischen 6,5 und 7,5 sind ungünstig, bei pH 5,5 können die Pflanzen hingegen aus dem Vollen schöpfen. In trockenen und sandigen Böden können die Pflanzen Mangan oft nicht in ausreichender Menge aufnehmen, selbst wenn genug im Boden enthalten ist. Das gilt auch auf sehr lockeren und stark durchlüfteten Böden. Dort wandelt sich das im Bodenwasser gelöste Mangan unter Luftzufuhr in Manganoxid um. Und das kann die Pflanze nicht aufnehmen. Mangelsituationen entstehen auch auf humusreichen Böden, weil diese Spurennährstoffe binden.

Flüssigdünger ist effizient

Auf typischen Mangelstandorten bietet sich bei Trockenstress eine Düngung über das Blatt an. Wasserlösliches Mangan wird beispielsweise mit dem Pflanzenschutzgerät auf die Pflanzen gesprüht. Der Handel bietet geeignete Mischungen an, die häufig die ganze Spurenelement-Palette abdecken. Der Gesamtbedarf ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Ein Hektar Kartoffeln entzieht dem Boden etwa 50 bis 60, Getreide 500 bis 800 und Mais 2 400 bis 3 600 Gramm Mangan.

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