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In den letzten Jahren dringt ein Maisschädling immer weiter nach Osten ins Herz des amerikanischen Maisgürtels vor.Foto: Darrell Bruggink
29.09.2006
Umwelt & Verbraucher

Maisschädling breitet sich in den USA aus

In den letzten Jahren dringt ein Maisschädling immer weiter nach Osten ins Herz des amerikanischen Maisgürtels vor.

Der Schädling Nr. 1 auf amerikanischen Maisfeldern, der Maiszünsler (european corn borer) hat Konkurrenz bekommen. Der bisher im Westen der USA als Bohnen-Schädling bekannte western bean cutworm ist dabei, dem Maiszünsler in Teilen des amerikanischen Maisgürtels den Rang abzulaufen, sagen Insektenforscher voraus. Auf befallenen Maisfeldern halten sie Ernteeinbußen von 3 und mehr Prozent für möglich. Oft sind es mehrere der sehr beweglichen Larven, die 50 bis 60 Prozent der Körner eines Maiskolbens zerstören. 0hnehin verringern sich in diesem Jahr, insbesondere in den USA, die Anbauflächen, so dass Experten massive Auswirkungen auf die Versorgungsbilanz für Mais befürchten. Zumal gleichzeitig mit einem verstärkten Verbrauch gerechnet wird.

Mit Pheromonfallen hat man in diesem Sommer heftige Flugbewegungen der Motte des Schädlings Richtung Osten beobachtet. “In Feldern mit Maishybriden ohne Bt-Resistenz, habe ich 70 bis 90 Prozent infizierter Maiskolben gesehen“, sagte Marlin Rice, Professor für Insektenforschung der Universität Iowa State University.

Wenn sich die sehr beweglichen Larven des western bean cutworm von der Spitze her in die Maiskolben bohren, können 50 bis 60 Prozent der Körner zerstört werden. Der braune Falter legt im Juli bis zu 500 Eier an die Wirtspflanzen ab, bei Maispflanzen an die Oberseite der Blätter. Die Larven durchlaufen fünf Stadien, bevor sie sich auf den Boden fallen lassen, wo sie sich verpuppen und überwintern.

Gegen das Schadinsekt werden ab bestimmten Schadensschwellen Insektizide eingesetzt. Sie wirken gegen die frisch geschlüpften Larven. Sind sie erst einmal in die Maiskolben eingedrungen, können sie nicht mehr bekämpft werden. In den USA sind auch transgene Maissorten zugelassen, die sich selbst vor dem Fraß der Larven schützen können.

Der western bean cutworm Loxagrotis albicosta war früher als Schädling in dem im östlichen Flachland von Nebraska gelegenen Maisfeldern aktiv. Von dort breitete sich der Falter in die östlich angrenzenden Staaten Iowa und Minnesota aus. In Iowa wurden im vergangen Sommer in 63 von 99 Bezirken die Schadensschwellen für eine notwendige Bekämpfung erreicht. Bislang konnte die Ausbreitung nicht gestoppt werden: 2006 wurden im Rahmen eines Monitorings erstmals auch die Falter in Indiana, Ohio undMichigan festgestellt.