19.08.2005

Kartoffelqualität durch die Beseitigung des Blattwerks

Verbraucher möchten keine zu kleinen, vor allem aber keine zu großen Kartoffeln. Deshalb kann der Landwirt ihrem Wachstum keinen freien Lauf lassen. Sie hören jedoch auf, zu wachsen, sobald das Blattwerk sie nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. Ein Grund, um es zu einem bestimmten Zeitpunkt außer Gefecht zu setzen: Wenn die kräftig grünen Blätter und Stängel anfangen zu vergilben, wird das Kraut mit einem Herbizid innerhalb weniger Tage zum Absterben gebracht. Nach 3 Wochen sind die Knollen der behandelten Kartoffelpflanzen erntereif und die verwendeten Mittel vollständig abgebaut. Gleichzeitig wird der Unkrautbewuchs verhindert, der später die Ernte mit dem Kartoffelroder behindern könnte. Mit dem Verfahren werden außerdem feste Kartoffelschalen erzielt und damit eine gute Lagerfähigkeit.

Ist das Frühjahr kalt und trocken, setzen die Kartoffelpflanzen kaum Knollen an. Die wenigen „explodieren“ dann geradezu, wenn ein warmer und ausreichend feuchter Sommer folgt. Schnell würde so die erwünschte Spannbreite der Knollen von 35 bis 65 mm an der jeweils schmalsten Stelle übertroffen. In einer solchen Situation ist eine Krautbehandlung zur Abreife erforderlich. Der richtige Zeitpunkt wird mit Proberodungen festgestellt. Er hängt nicht nur von der Größe, sondern auch vom Stärkegehalt* der Kartoffeln ab. Er ist gekommen, wenn er 80 Prozent des üblichen Gehalts erreicht.

Sind Kartoffellaub und Unkräuter durch die Abreifebehandlung abgestorben, erleichtert dies auch die Ernte. Ohne Bewuchs trocknen die Kartoffeldämme schneller ab. So lässt sich besonders in feuchten Jahren die Erde leicht absieben – die Knollen kommen sauberer aus dem Boden.

* Der Stärkegehalt in Speisekartoffeln beträgt bei festkochenden Sorten 12 bis 14 Prozent, bei mehligen 14 bis 16 Prozent.