Heuschrecken hinterlassen Schäden, die in großen Gebieten die Menschen ins Elend stürzen
* Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
Monsunwinde tragen die gefräßigen Insekten über den Indischen Ozean. „Die Flugreise“ gehört zum natürlichen Wanderverhalten der Wüstenheuschrecken. Die gefährlichen Schädlinge werden beiderseits der pakistanisch-indischen Grenze auf ungewöhnlich günstige Voraussetzungen für ihre die Vermehrung stoßen, da dort in der letzten Zeit schwere Regenfälle niedergegangen sind. „Wüstenheuschrecken fliegen normalerweise mit dem Wind und können an einem Tag bis zu 100 oder 150 Kilometer zurücklegen“, wird der FAO-Experte Keith Cressman zitiert.
Fressen ohne Ende
Die Wüstenheuschrecken gehören zu den Wanderheuschrecken. Sie fressen täglich 2,5 – 3,5 Gramm, das entspricht ihrem eigenen Körpergewicht. Eine Tonne Heuschrecken verzehrt eine Pflanzenmenge, von der sich 250 Menschen ernähren könnten. Ein Wanderschwarm, der sich auf etwa 600 Quadratkilometer in Afrika ausgebreitet hatte, wurde nach näherer Untersuchung auf etwa 40 Milliarden Individuen geschätzt, die zusammen etwa 80 000 Tonnen wiegen.
Bei Heuschreckenkatastrophen
informiert die FAO die internationale Staatengemeinschaft über die Befallssituation und ruft zu Hilfsmaßnahmen auf, unterstützt die internationale Hilfe, besorgt bei Bedarf angeforderte Schädlingsbekämpfungsmittel, Ausrüstungsgegenstände, Sprühgeräte und Schutzbekleidung. Außerdem koordiniert sie alle Notfallmaßnahmen: Sie organisiert Beobachtungsflüge und die Bekämpfung am Boden und aus der Luft. Im aktuellen Fall im Jemen müssen rund 50 000 bis 75 000 Hektar behandelt werden. Darüber hinaus berät die FAO die betroffenen Länder fachlich bei der Bekämpfung und bei Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt.