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Die Wüstenheuschrecke konsumiert täglich eine Pflanzenmenge, die ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Quelle: FAO/Diana Giampiero
26.07.2007
Umwelt & Verbraucher

Heuschreckenschwärme auf dem Weg nach Pakistan und Indien

Heuschrecken hinterlassen Schäden, die in großen Gebieten die Menschen ins Elend stürzen

Die schwerste Heuschreckenplage seit 15 Jahren sucht derzeit Teile des Jemen heim. In den nächsten Tagen erwartet die FAO*, dass Schwärme aus Äthiopien und dem nördlichen Somalia den Indischen Ozean mit Ziel Pakistan und Indien überqueren, berichtet die Landpost vom 21. Juli 2007.

* Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

Monsunwinde tragen die gefräßigen Insekten über den Indischen Ozean. „Die Flugreise“ gehört zum natürlichen Wanderverhalten der Wüstenheuschrecken. Die gefährlichen Schädlinge werden beiderseits der pakistanisch-indischen Grenze auf ungewöhnlich günstige Voraussetzungen für ihre die Vermehrung stoßen, da dort in der letzten Zeit schwere Regenfälle niedergegangen sind. „Wüstenheuschrecken fliegen normalerweise mit dem Wind und können an einem Tag bis zu 100 oder 150 Kilometer zurücklegen“, wird der FAO-Experte Keith Cressman zitiert.

Fressen ohne Ende

Die Wüstenheuschrecken gehören zu den Wanderheuschrecken. Sie fressen täglich 2,5 – 3,5 Gramm, das entspricht ihrem eigenen Körpergewicht. Eine Tonne Heuschrecken verzehrt eine Pflanzenmenge, von der sich 250 Menschen ernähren könnten. Ein Wanderschwarm, der sich auf etwa 600 Quadratkilometer in Afrika ausgebreitet hatte, wurde nach näherer Untersuchung auf etwa 40 Milliarden Individuen geschätzt, die zusammen etwa 80 000 Tonnen wiegen.

Bei Heuschreckenkatastrophen

informiert die FAO die internationale Staatengemeinschaft über die Befallssituation und ruft zu Hilfsmaßnahmen auf, unterstützt die internationale Hilfe, besorgt bei Bedarf angeforderte Schädlingsbekämpfungsmittel, Ausrüstungsgegenstände, Sprühgeräte und Schutzbekleidung. Außerdem koordiniert sie alle Notfallmaßnahmen: Sie organisiert Beobachtungsflüge und die Bekämpfung am Boden und aus der Luft. Im aktuellen Fall im Jemen müssen rund 50 000 bis 75 000 Hektar behandelt werden. Darüber hinaus berät die FAO die betroffenen Länder fachlich bei der Bekämpfung und bei Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt.