27.12.2007

Grünes Licht für gentechnisch veränderten Mais

Das Unternehmen Monsanto darf die Maissorte MON810 wieder in Deutschland vertreiben. Der Anbau von insektenresistentem Mais hat sich in der EU verdoppelt.

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit BVL entschied am 6. Dezember, dass Saatgut der gentechnisch veränderten Maissorte MON810 in Deutschland wieder vertrieben werden darf. Im April 2007 hatte das BVL den Vertrieb gestoppt, weil noch kein geeigneter Beobachtungsplan zu den möglichen Umweltwirkungen vorlag. Diesen hat das Unternehmen Monsanto nun nachgereicht.

Anbau als Energie- oder Futter-Pflanze

In der EU sind mehrere gentechnisch veränderte Maissorten zum Anbau und zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen.

Von kommerzieller Bedeutung ist bisher nur die Sorte MON810. Sie enthält einen natürlichen Wirkstoff, der gezielt gegen die Raupen bestimmter Schmetterlingsarten wirkt. Auf diese Weise schützt sich die Pflanze vor den Raupen des Maiszünslers. Das ist der bedeutendste Maisschädling in Deutschland.

Beobachtungsplan ist vorgeschrieben

Mit dem jetzt vorliegenden Monitoringplan sollen möglicherweise auftretende Umweltauswirkungen beim Anbau des genveränderten Maises erfasst werden. Seit Oktober 2003 sind derartige Beobachtungsprogramme für die Genehmigung gentechnisch veränderter Pflanzen in der EU Pflicht. Der von Monsanto für MON810 vorgelegte Plan ist auf den Internetseiten des BVL veröffentlicht.

Anbau von Bt-Mais nimmt zu

2007 wurde in der EU fast doppelt so viel gentechnisch veränderter Bt-Mais angebaut wie im Vorjahr. Die Anbaufläche stieg von 62 000 auf 110 000 Hektar. Spitzenreiter ist Spanien. Dort wird Bt-Mais vornehmlich in den Regionen Aragon und Katalonien angebaut, wo der Maiszünsler gehäuft auftritt. Trotz des Einsatzes von Insektiziden müssen die Landwirte hier bei herkömmlichem Saatgut mit Ertragseinbußen von sechs bis 20 Prozent rechnen. Nach einer Untersuchung der britischen Beratungsfirma PG Economics erhöht der Anbau von Bt-Mais die Erträge der spanischen Mais-Bauern um 6,3 Prozent und das wirtschaftliche Ergebnis um 13 Prozent.