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Mit Fusarien befallener Maiskolben. Quelle: JKI, Inst. f. Pflanzenschutz im Ackerbau
07.08.2007
Umwelt & Verbraucher

Gefährliche Pilzgifte am Mais verhindern

Fusariumpilze sind Krankheitserreger, die nicht nur den Pflanzen schaden, sie produzieren Gifte, die auch in Körner gelangen können, die zu Lebensmitteln verarbeitet werden. Die so genannten Mykotoxine bestehen aus den unterschiedlichsten chemischen Verbindungen und können extrem giftig sein. Durch technische Reinigungsverfahren in der Mühle und die weitere Verarbeitung lassen sie sich nur teilweise entfernen. Gründe genug, um einem Fusariumbefall vorzubeugen. Seit Anfang 2004 gibt es auch Höchstmengen für diese Pilzgifte, die seither immer wieder erweitert und angepasst werden. So auch in diesem Jahr.

Bisher kamen Fusarien vor allem im Getreide vor, neuerdings treten sie zunehmend auch in Mais auf. Der Befall beginnt meistens mit der weiblichen Blüte. Aufgrund des massiven Auftretens der schädlichen Erreger im vergangenen Jahr in Frankreich legt die Pflanzenschutzberatung dort ihren Schwerpunkt auf die Vorbeugung. Laut Ernährungsdienst vom 20.1 2007 hat das französische Pflanzenbauinstitut Arvalis, Paris, die Landwirte mit detaillierten Anweisungen auf die Gefahr von Fusariosen im Maisanbau hingewiesen. Empfehlungen für Saat- und Erntetermine sollen dazu beitragen, den Anbau möglichst vorzuverlegen und anfällige Sorten zu vermeiden. Da beispielsweise der Gehalt des Fusariumgifts DON besonders bei einer Ernte nach dem 15. Oktober massiv ansteigt, empfiehlt Arvalis vor diesem Termin zu ernten und spricht sich sogar für ein Verbot der Ernte nach dem 1. November aus. Hubert Hugger vom Regierungspräsidium Freiburg bestätigt die Entwicklungen in Frankreich auch für den Oberrhein und wünscht sich für Deutschland ebenfalls einen derart offensiven Umgang mit dem Thema.

Kommt es trotz geeigneter vorbeugender Maßnahmen zu einem Befall mit Fusarien, lässt er sich mit Pflanzenschutzmittel gegen schädliche Pilze (Fungizide) um 40 bis 60 Prozent verringern. Die Bekämpfung ist schwierig, denn der Erfolg der Maßnahmen hängt sehr stark davon ab, ob sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Sind die reifen Körner später aufgrund der Schädigung durch die Fusarien schlecht ausgebildet, kann der Landwirt den Mähdrescher bei der Ernte so einstellen, dass er diese kleineren Körner nicht erfasst. So können sie nicht ins Erntegut gelangen.