27.04.2005

Feldmäuse – große Fraßstellen im Wintergetreide

Auf nicht befahrenen Feldrainen und Brachflächen bauen Feldmäuse ihre Populationen auf. Aber auch auf minimal bearbeiteten landwirtschaftlichen Flächen.

Für große Fraßstellen im Wintergetreide haben die Feldmäuse auch in diesem Jahr wieder reichlich gesorgt. Davon waren vor allem die gemulchten Flächen betroffen. So wiesen im niedersächsischen Calenberger Land ausgezählte Flächen Schadstellen mit bis zu 5 m Durchmesser und Pflanzenausfälle von bis zu 90 Prozent auf.

Auffallend war das vermehrte Auftreten der Feldmäuse in den Mulchsaatflächen. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die zur Aussaat des Wintergetreides - etwa von September bis November - geworfenen Mäuse ungestört entwickeln können. Dagegen werden beim Pflügen die Nester ausgehoben. Und die Pflugfurche ermöglicht den Greifvögeln den direkten Zugriff auf die Mäuse. Den noch unselbstständigen Jungmäusen wird mit dem zerstörten Nest die Lebensgrundlage genommen. Da die Mulchauflage eine lockere Schicht bildet, kann sich die Feldmaus im Oberboden darunter sehr gut entwickeln.

Was kann der Landwirt machen?

Helfen kann, wenn er das Stroh zerkleinert und gut auf dem Boden verteilt bzw. gleichmäßig bei der Stoppelbearbeitung einmischt. Der Boden sollte am besten vor der Saat 25 cm tief gepflügt und wieder ausreichend verfestigt werden. Außerdem empfehlen sich Sitzplätze für Greifvögel (Julen). Führen diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, bleibt das Auslegen von Giftweizen/Giftlinsen mit einer Legeflinte oder die breitflächige Ausbringung von Ködern oder Pellets mit einem Rodentizid.