Ein kalter Winter schreckt die Ratten nicht
 
  Ein kalter Winter schreckt die Ratten nicht
Vielen Schädlingen mag es in diesen kalten Tagen an den Kragen gehen. Die Ratten bleiben davon unberührt.
Eine riesige Invasion von Ratten hatte im November 2008 ausgerechnet in Hameln für Schlagzeilen gesorgt. In diesem Jahr feiert die Stadt das 725-jährige Jubiläum der berühmten Rattenfängersage. Statt mit einem flötenden Rattenfänger ging die Stadt mit Ködern gegen die Plage vor, die Blutgerinnungshemmer als Wirkstoff enthielten. Dadurch ist es inzwischen wieder ruhiger um die Nager geworden. Die Kälte dieses Winters spielt dabei keine Rolle. Die Tiere überleben in den warmen kommunalen Kanalisationen, in Bodennestern und, besonders unangenehm, in der Dämmung von Gebäuden. Die Schädlingsbekämpfer sind also auch in diesem kalten Winter gefragt.So berichtet Björn Kleinlogel vom Hessischen Schädlingsbekämpferverband, dass er zu einem Lebensmittellager in einem großen Industriebetrieb gerufen wurde. Dort zerstörten die Ratten mit ihren Nestern nicht nur die Dämmung des Gebäudes, sie taten sich auch am leckeren Lagerinhalt gütlich. Um beidem ein Ende zu bereiten, wurden Köder mit Blutgerinnungshemmern ausgelegt. Diese wirken mit einer Zeitverzögerung von drei bis fünf Tagen. Die Blutgerinnungshemmer verhindern bei den Tieren die Bildung von Blutplättchen. Es gibt auch frei verkäufliche Köder, die wegen ihrer geringen Wirkstoffkonzentration nicht der Giftkennzeichnung unterliegen. Sie müssen aber aus Sicherheitsgründen für Kinder, Vögel oder Haustiere unzugänglich ausgelegt werden. Sollte trotzdem einmal beispielsweise ein Hund von den Ködern fressen, kann der Tierarzt ihm mit dem Vitamin K1 als Gegengabe sofort helfen.
 
        
                 
  