Zum 10. Mal hat das Kuratorium Insekt des Jahres seine Wahl getroffen. „Dieses Jahr haben wir uns für ein schönes Insekt entschieden“, so ein Sprecher.
Aber Vorsicht und Finger weg, warnt das Julius-Kühn-Institut. Die Falter und Raupen der Widderchen produzieren zu ihrem eigenen Schutz giftige Blausäure und sollten deshalb nicht angefasst werden.
Das Krainer Widderchen Zygaena carniolica erkennt man an seinen leuchtendroten Flecken mit schmalgelber Umrandung auf den schwarzen Vorderflügeln. Die grellen Farben signalisieren Feinden, z. B. Vögeln, dass sie von Übergriffen besser absehen. An Widderhörner erinnern die langen und keulenförmig endenden Fühler. Die Falter sind träge Flieger, die sich gerne zu mehreren auf den Blüten von Disteln, Flockenblumen und verschiedenen Dolden- und Korbblütlern versammeln, um dort Nektar aufzunehmen und sich zu paaren. Sie leben höchstens zwei Wochen.
Die Raupe ernährt sich von Futterpflanzen
Die große, grün gefärbte Raupe des Krainer Widderchens mit schwarzen Flecken an der Seite und auf dem Rücken lebt in Magerrasen, ist aber auch an Böschungen und Bahndämmen anzutreffen. Sie ernährt sich vor allem vom Hornklee und der Esparsette. Beides sind Schmetterlingsblütler, an die der Falter seine Eier ablegt.
Die Magerrasen müssen heute oft anderen Nutzungen weichen. Auch die Esparsette, die schon seit Jahrhunderten als Futterpflanze dient, wird derzeit von anderen Futterpflanzen zurück gedrängt, die höhere Erträge bringen. Die Widderchen überwintern als Raupe. Im späten Frühjahr verpuppen sie sich in einem gelblichen Kokon an der Spitze eines Grashalms. Nach etwa zwei Wochen schlüpft der Falter, der von Juni bis August zu beobachten ist.