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An den Blattunterseiten bilden Rebläuse erbsengroße Gallen, in denen sie im Mai 1200 Eier ablegen. Foto: Bayer CropScience
25.03.2011
Umwelt & Verbraucher

Die Reblaus im Vorwärtsgang?

Der gefürchtete Schädling bereitet den südbadischen Winzern Sorge

Die Reblaus vernichtete einst ganze Weinbaugebiete in Europa. Vor 150 Jahren aus Nordamerika eingeschleppt, schädigte sie die Wurzeln der Reben so stark, dass die Pflanzen abstarben. Die Gefahr schien endgültig gebannt, als man die Reben auf widerstandsfähige (resistente) amerikanische Wildreben-Wurzelstöcke, so genannte Unterlagen, pfropfte. Doch in den letzten Jahrzehnten fanden sich immer wieder Reblausherde, die ganze Weinberge zerstörten. Deshalb ist die aktuelle Furcht der Winzer am Kaiserstuhl und im Markgräflerland vor diesem Schädling nicht unbegründet.

Rebläuse sind sehr anpassungsfähig

Dabei kommen ihnen verwahrloste Rebflächen und warme Sommer entgegen. Auf solchen der Natur zurückgegeben Flächen versperrt oft meterhohes Unkraut den Blick auf die verwilderten Reben. Schädlinge, wie die Reblaus, aber auch pilzliche Krankheitserreger können sich dort ungehindert entwickeln und mit Unterstützung des Windes auf gesunde Weinberge ausbreiten.   

Aber auch den wurzelechten Topfreben, die Hobbygärtner bei Baumschulen kaufen können, wohnt ein Reblaus-Risiko inne. Der Gartenfreund tut besser daran, gepfropfte Reben anzupflanzen, zumal diese ertragreicher und wuchsfreudiger sind. 

Wie erkennt man einen Befall im Garten?

Zunächst saugt die zu den Zwergläusen zählende Reblaus an den Wurzelspitzen der Weinreben, wandert dann aber an die oberirdischen Teile der Rebe. Dort sieht man an den Blattunterseiten die erbsengroßen Gallen, in denen sie im Mai etwa 1 200 Eier ablegt. Ein Teil der daraus hervorgehenden Nachkommen bildet neue Blattgallen, ein anderer wandert in die Wurzeln ab und setzt dort das Zerstörungswerk fort.

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