 
  Deutschlands Ölfelder ergrünen
30 000 km fahren – mit dem Öl von einem Hektar Raps
Die bedeutendste Ölfrucht in Deutschland, der Winterraps, wurde im August oder September gesät und lässt derzeit die Felder ergrünen. Im Juli des nächsten Jahres wird er geerntet: Aus den kleinen schwarzen Samen in den 5 bis 10 cm langen Schoten wird umweltfreundlicher Biodiesel gewonnen. Im Jahr 2005 werden es voraussichtlich 1,5 Millionen Tonnen sein. Das entspricht immerhin einem Anteil von 5,4 Prozent am Gesamtdieselabsatz. Tendenz: steigend. Die ersten Wochen nach der Saat entscheiden darüber, ob es eine gute Ernte wird. Und von ihr hängt es ab, ob ein PKW mit dem Rapsöl von einem Hektar im Tank „nur“ 20 000 oder vielleicht sogar 30 000 Kilometer zurücklegen kann.In Zeiten ständig steigender Rohölpreise wird Winterraps zu einem gefragten nachwachsenden Rohstoff. Die jungen Pflanzen lassen im September vielerorts die Äcker ergrünen. Schon die Saat ist etwas Besonderes. Dazu Uwe Löbner, Fachberater bei Syngenta Agro: „2,5 kg Samen auf 10 000 Quadratmeter zu verteilen und gleichmäßig zum Keimen zu bringen, war bei der Trockenheit Ende August / Anfang September nicht so einfach.“ Nach der Saat gilt es, den Bestand weitgehend von der Unkrautkonkurrenz frei zu halten. So kann sich der Raps im Herbst besser entwickeln und eine kräftige Pfahlwurzel bilden. Raps braucht die Nährstoffreserven aus der Wurzel, um im Frühjahr neu austreiben zu können. Denn die oberirdischen Pflanzenteile sterben in kalten Wintern überwiegend ab.
Erdfloh bedeutendster Herbstschädling
Mit Beizmitteln behandeltes Saatgut ist in den ersten Wochen vor Insekten und Krankheiten geschützt. Doch spätestens ab Oktober achten die Rapsanbauer verstärkt auf Rapserdfloh, Kohlrübenblattwespe oder Kohltriebrüssler. „Der Rapserdfloh ist der ärgste Schädling. Er frisst rundliche Löcher in die Blätter. Die später schlüpfenden Larven bohren sich, ausgehend von den Blattstielen, bis in die Vegetationspunkte der Stängel vor“, so Löbner.
Diese Pflanzen werden im Wachstum gehemmt und sterben über Winter oft ab. An den Einbohrstellen können zu allem Überfluss auch Erreger der Rapswelke und der Wurzelhals- und Stängelfäule eindringen.
Um die Befallstärke abschätzen zu können, stellen Landwirte so genannte Gelbschalen auf. Sammeln sich darin 10 Erdflöhe innerhalb von 24 Stunden, ist eine Bekämpfung mit einem speziellen Insektenbekämpfungsmittel angesagt.
 
   
   
   
  