22.05.2008

Dem Borkenkäfer ist der Klimaschutz egal

Wenn Bäume absterben und verwittern, setzen sie Kohlendioxid frei anstatt es zu binden.

Auf riesigen Waldflächen im Westen Kanadas tobt sich der Bergkiefernkäfer aus, ein Insekt nicht größer als ein Reiskorn. Sozusagen eine kleine Ursache, aber bei massenhaftem Auftreten mit großer Wirkung auf die Wälder und damit auch auf das Klimageschehen. Der Bergkiefernkäfer gehört zur Familie der Borkenkäfer. Die Bäume, die der Bergkiefernkäfer zum Absterben bringt, und ihre verwitternden Baumstümpfe setzen eine gewaltige Menge an Kohlendioxid frei, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 24.4.08. Ein Umstand, der auch bei unseren heimischen Klimamodellen unberücksichtigt geblieben ist?

Kanadische Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Waldfläche von 374 000 Quadratkilometer durch den Käfer geschädigt wurde. Sie haben berechnet, dass dort im Zeitraum von 2000 bis 2020 eine Menge von 270 Megatonnen Kohlendioxid freigesetzt wird. Das entspricht 36 Gramm pro Quadratmeter und Jahr und damit der Menge, die Kanada laut Kyoto-Protokoll einsparen sollte. Gesunde Bäume binden Kohlendioxid, wenn auch in bescheidenem Umfang.

Wie Werner Kurz vom Pacific Forestry Center in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature1 ausführt, sind diese Ergebnisse ein neuer Anlass zur Kritik an den großen Klimamodellen. Die FAZ weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man im Nationalpark Bayerischer Wald unter dem Etikett des Naturschutzes ganze Höhenzüge dem Borkenkäfer überlassen hat.

1Band 452, Seite 987