07.08.2008

Cogongras: dekorativ und brandgefährlich.

Cogongras aus den warmen und tropischen Regionen der Welt ist auch als Gartenpflanze weltweit beliebt.

Es sind ihre silberweißen Blütenwedel, die Gräser zu beliebten Gartenpflanzen machen. So auch das Cogongras, das mit seinen teilweise blutrot gefärbten Blättern die Zierde vieler Staudengärten ist. Cogongras wird aber auch zu den zehn weltweit schädlichsten Pflanzen gerechnet. Es hat Hunderttausende Hektar Ackerland vor allem in den USA und Asien vernichtet, weil es Flächenbrände fördert.

Weltweit hat das Cogongras (Imperata cylindrica) auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis bereits insgesamt rund 500 Millionen Hektar Land heimgesucht. Es kommt in Südostasien, Japan, Südchina, den Pazifik-Inseln, Australien, Indien, Ostafrika und im Südosten der USA vor, verbreitet sich aber rasant weiter. In Asien ist eine Fläche von über 200 Millionen Hektar - das entspricht über 50 Prozent der Fläche Deutschlands - an das invasive Gras verloren gegangen. Jedes Jahr erobert es weitere 150 000 Hektar. Besonders in den trockenen südöstlichen Staaten der USA fürchten Wissenschaftler der Forst- und Landwirtschaftsbehörden um das Ökosystem von Landschaften. Das Gras droht sie in Savannen zu verwandeln. Kein anderes Gras brennt heißer und höher. So vernichtet der Eindringling die heimische Vegetation. In Wäldern werden die Keimlinge der Bäume verbrannt, und auf dem nachwachsenden Grasland finden Tiere keinen Geschmack an den gezackten Blättern der Pflanzen.

Vor knapp 100 Jahren landete das Cogongras als Packmaterial mit den Schiffsladungen in Alabama. Heute kann man sich der Verbreitung des aggressiven Grases in die angrenzenden Staaten kaum erwehren. Nicht nur seine Samen, die mit dem Wind bis zu 100 Meter weit fliegen, tragen zur Verbreitung bei, sondern auch die kräftigen Rhizome im Boden. Sie widerstehen sogar dem Feuer, das eher noch das Wachstum fördert. Die Bekämpfung des aggressiven Grases ist ein großes Problem. In Amerika geht man schrittweise vor: Verbrennen, um die Strohdecke zu entfernen, anschließend mähen oder zerkleinern und drei bis vier Wochen vor dem Frost ein breites Spektrum von Herbiziden ausbringen. Amerikanische Behörden empfehlen dringend, kein Cogongras in Gärten anzupflanzen, eine Empfehlung, für die in Deutschland bisher allerdings noch kein Anlass besteht.