 
  Bio-Nahrungsmittel nicht besser als Normalkost
Die Tester haben insbesondere Keimbelastung, Geschmack und Rückstandsfreiheit verglichen. Typisch für die Bioprodukte sind danach große Qualitätsschwankungen, die von sehr gut bis mangelhaft reichen. Die höchsten Keimzahlen wurden bei der mikrobiologischen Prüfung von Bio-Hackfleisch, Bio-Mozzarella oder Bio-Bratwürsten festgestellt. Dies führt die Stiftung Warentest darauf zurück, dass auf Konservierungsmittel weitgehend verzichtet wird und die Haltbarkeitsfristen zu lang sind: „Hersteller konventioneller Lebensmittel haben Bakterien und Hefen besser im Griff.“ Daher zeigten sich diese Erzeugnisse insgesamt homogener.
Beim Geschmack differenzieren die Experten. Während sich hoch verarbeitete Bioprodukte wie Cappuccino-Pulver, Margarine oder Kartoffelpüree häufig als kulinarische Flops entpuppen, punkten frische und unverarbeitete Bioprodukte gegenüber der konventionellen Konkurrenz. Darüber hinaus, so argumentieren die Tester, werde „Bio“ naturnäher produziert: Da im Ökolandbau nur wenige Pflanzenschutzmittel zugelassen sind, weisen die Produkte entsprechend weniger Rückstände auf. Jedoch seien auch bei konventionell erzeugten Produkten die zulässigen gesetzlichen Höchstmengen, das sind Vorsorgewerte mit großen Sicherheitsreserven, nur selten überschritten worden. Gleichauf lägen die verschiedenen Produktionsweisen bei Rückständen von Verpackungsweichmachern und Schimmelpilzen im Brot.
Mit Blick auf die Testergebnisse appelliert die Stiftung an alle Beteiligten in der Lebensmittelkette: „Über die Qualität eines Lebensmittels entscheidet letztlich die Sorgfalt in der gesamten Produktion. Das heißt, die Erzeugung, und die Auswahl der Rohstoffe müssen stimmen, die Verarbeitung, die Verpackung, der Transport, die Lagerung.“ Die gute Nachricht für ernährungsbewusste Verbraucher lautet: konventionelle Nahrungsmittel eignen sich uneingeschränkt für eine gesunde, wertvolle und wohlschmeckende Ernährung.
 
  