25.08.2005

50 Jahre Wuchsstoffe in der Landwirtschaft

Schon vor 70 Jahren der Natur abgeschaut und nach ihrem Vorbild seit 50 Jahren in der Landwirtschaft gegen breitblättrige Unkräuter angewendet: die Wuchsstoffe. Nach einer Behandlung mit ihnen vertrocknen die Unkräuter im Getreidefeld oder in einer Wiese und sterben ab. Getreidepflanzen und Gräser bleiben davon unberührt. Das funktioniert, weil es bei den einen Pflanzen durch ein Überangebot des Wuchsstoffes zu einem schnellen unkontrollierten Wachstum kommt. Andere, gräserartige Pflanzen oder auch Obstgehölze können die Stoffe erst gar nicht oder nur in geringen Mengen aufnehmen. Sie werden mit Enzymen inaktiviert, d. h. unwirksam gemacht.

Unkräuter scheitern an ihrem Wachstum

Wuchsstoffe werden über Stängel, Blätter und Wurzeln von breitblättrigen Pflanzen wie Brennnessel, Gänsefuß, Distel, Ampfer und zahlreichen anderen aufgenommen. Es kommt zu Zellstreckungen und die ganze Pflanze wächst insgesamt so unkontrolliert, dass ihre Stoffwechselreserven schnell verbraucht sind. Nach 3 bis 4 Wochen ist das Ende der Pflanze besiegelt. Getreidepflanzen und Gräser mit ihren steil aufrecht stehenden, schmalen und mit einer Wachsschicht überzogenen Blättern, wehren die Wirkstoffe ab. Gelingt das nicht vollständig, werden sie inaktiviert. Chemisch gesehen handelt es sich bei den Wirkstoffen um Phenoxycarbonsäuren.

Für eine Bekämpfung der Unkräuter reichen 1,5 bis 2,5 Liter eines Wuchsstoff-Produkts je Hektar*. Obwohl diese Herbizide seit 50 Jahren ununterbrochen in der Landwirtschaft angewendet werden, ist in Deutschland kein Fall bekannt, in dem Unkräuter gegenüber ihnen resistent geworden sind.

* 1 Hektar = 10 000 m²