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Windhalm in Wintergerste Quelle: BASF AgroSlide.
22.12.2005
Schule & Wissen

Zahlen, Daten, Fakten 5/05

Bioplastik vom Acker; Unterschiedliches Angebot von Pflanzenschutzmitteln in Europa; Stärkere Ausgangsverunkrautung bei ständig halbiertem Mittelaufwand; Durchschnittsalter von Streuobstbetreibern bei 69 Jahren; Verdoppelung der Pflanzenarten auf Schweizer Gipfeln seit 100 Jahren.

Artenzahl der Gipfelflora nimmt immer schneller zu

In den Schweizer Alpen verändert sich die Vegetation immer stärker. Wissenschaftler der Universität Hannover und der Universität Zürich haben in einer Studie die letzten zehn Meter zwischen 2 959 und 3 262 Metern untersucht. Wie dieLandpost 46/2005 berichtet, verglichen die Geobotaniker Daten aus den letzten 100 Jahren. Danach hat sich die Artenzahl auf den Berggipfeln in dieser Zeit mehr als verdoppelt, auf einzelnen Gipfeln sogar verdreifacht. Allein gegenüber den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahmen die Arten um 50 Prozent zu. Eine Verdrängung der hochalpinen Arten durch Pflanzenarten tiefer gelegener Regionen lasse sich aber nicht feststellen.

In Frankreich: Einkaufstüten aus nachwachsenden Rohstoffen

Nur noch biologisch abbaubare Einkaufstüten und -verpackungen sollen in Frankreich ab dem Jahr 2010 auf den Markt gebracht werden dürfen, berichtet die Landpost 44/ 2005. Das hat die Pariser Nationalversammlung in erster Lesung einstimmig beschlossen. Damit soll der Umweltschutz verbessert und zugleich der Landwirtschaft durch die Produktion nachwachsender Rohstoffe neue Einkommensmöglichkeiten eröffnet werden.

Reicht die Hälfte?

Nach zehnjähriger Laufzeit sind erste Langzeitwirkungen zu erkennen, wie sich die Verunkrautung entwickelt, wenn die situationsbedingte Herbizidanwendung ständig halbiert wird. Wie sich herausstellte, führt dies zu einer deutlich stärkeren Ausgangsverunkrautung. Dies zeigt sich besonders im Auflaufen von Windhalm, Ackerstiefmütterchen und Kamillearten.

Bei der Anwendung von Pilzbekämpfungsmitteln gegen Blatt- und Ährenkrankheiten in Getreide, führte die Halbierung der Aufwandmengen der Fungizide zu einer geringeren Wirtschaftlichkeit. Das sind Teilergebnisse eines Langzeitversuchs, den die Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft seit 10 Jahren auf ihren Versuchsflächen im brandenburgischen Dahnsdorf zur Wirkung von verschiedenen Pflanzenschutzstrategien durchführt. Die ausführlichen Ergebnisse stehen im ForschungsReport 2/ 2005, herausgegeben vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) www.verbraucherministerium.de.

Unterschiedliche Unkrautbekämpfungsstrategien in Europa

Die Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung in den einzelnen europäischen Ländern sind nicht miteinander vergleichbar. Und dies trotz einer gemeinsamen Agrarpolitik. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, unterscheiden sich die Bekämpfungsstrategien erheblich. Der Grund: Das Angebot der zugelassenen Mittel weicht stark voneinander ab.

Nachwuchssorgen im Streuobstanbau

Das Durchschnittsalter der Betreiber von Streuobstwiesen liegt bei 69 Jahren, darauf wies die Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom baden-württembergischen Landwirtschaftsministerium hin. Neben der Bedeutung der Streuobstwiesen für die Umwelt, würden die Verbraucher vor allem das streuobsttypische Zucker-Säure-Verhältnis der heimischen Säfte schätzen. Allerdings sei die heimische Rohware in der Regel teurer als die billigen Konzentrate aus dem Ausland.