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Eine Ratte. Quelle: Dr. Pelz, BBA
14.02.2006
Schule & Wissen

Zahlen, Daten, Fakten 2/06

Enorme Vermehrungsgeschwindigkeit der Ratten; Maiserbgut seit 5 Millionen Jahren im Wandel; Führen hohe Rohölpreise zu einem geringeren Kakaoangebot? Kaum Rückstände im Getreide zu finden; Bakterien helfen schädlichen Pilzen.

Ratten mit 1 000 Nachkommen pro Paar im Jahr

Durch ihre hohe Intelligenz und extreme Anpassungsfähigkeit gestaltet sich die Bekämpfung schädlicher Ratten schon schwierig genug. Erschwerend kommt aber noch hinzu, dass sich die schädlichen Nager unglaublich schnell vermehren. So bringt ein Rattenweibchen bis zu 4-mal im Jahr durchschnittlich 8 Junge zur Welt, die ihrerseits bereits nach 3 Monaten geschlechtsreif werden. Ein Fall aus dem Buch Natur – Rätsel, Fakten und Rekorde des BLV-Buchverlags, erschienen 2005.

Evolution im Zeitraffer – Maiserbgut in ständigem Wandel

Mais ist vor etwa 5 Millionen Jahren aus der Kreuzung zweier eng verwandter Vorfahren entstanden. Sein Erbgut ist seither in ständigem Wandel: Manche Gene verschwinden, andere werden variiert und vervielfältigt, wieder andere wechseln häufig ihren Platz. Schon nach einer evolutionär gesehen kurzen Zeitspanne unterscheidet sich Mais von seinen Verwandten stark. Vermutlich gibt es zwischen ihnen mehr genetische Unterschiede als zwischen Mensch und Maus, heißt es in einer Presseinformation des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit.

Geringere Kakao-Produktion – muss der Verbraucher mehr zahlen?

Neu gepflanzte Kakaobäume erreichen ihre volle Ertragskraft nach 5 bis 7 Jahren. Optimale Erträge können nur mit einem hohen Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln erzielt werden. Da die Kosten für diesen Input von den steigenden Rohölpreisen beeinflusst werden, ist der Preis für Kakaobohnen heute auf dem Weltmarkt mit 1 500 Dollar je Tonne etwa doppelt so hoch wie vor 5 Jahren. Wenn es im laufenden Rechnungsjahr tatsächlich zu einem Defizit von 100 000 Tonnen käme, würden die Vorräte im Verhältnis zum geschätzten Verbrauch auf einen Wert sinken, der in der Vergangenheit häufig deutliche Preissteigerungen ausgelöst hatte, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Januar 2006.

Kaum noch Rückstände im Getreide zu finden

Seit 30 Jahren hat die Belastung mit Pflanzenschutzmittelrückständen oder Schwermetallen wie Blei und Cadmium stetig abgenommen. Anfang der 90er Jahre wurden z. B. noch in 80 Prozent der Proben Insektizide nachgewiesen. Trotz technischer Verbesserungen in der Analytik sind in den letzten 10 Jahren in zwei Dritteln der Proben keine Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt worden. In den Proben mit Rückständen waren die gefundenen Werte sehr niedrig und lagen nahezu an der Nachweisgrenze. Dies stellte die Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Detmold 2005 im Rahmen der Besonderen Ernte- und Qualitätserhebung fest.

Bakterien helfen schädlichen Pilzen bei ihrer Giftproduktion

Wie bisher bekannt, produzieren Pilze, die zu gravierenden Erkrankungen und Schäden an Reispflanzen führen, Substanzen, die die Pflanzen schwächen oder abtöten. In Jena haben nun Forscher vom Leipniz-Institut eine weitreichende Entdeckung gemacht, wie die Landpost 44/05 berichtet. So nimmt sich im Fall der Reiskeimlingsfäule der pilzliche Erreger zur Produktion des Pflanzengiftes Bakterien zu Hilfe. Anders als bisher vermutet, gehen die Reis schädigenden Gifte vom Bakterium aus. Durch Zugabe eines Antibiotikums gelang es den Forschern, die im Pilz lebenden Bakterien abzutöten. Für die Bekämpfung der als heikel geltenden Reiskeimlingskrankheit könnte dieses Resultat ganz neue Möglichkeiten im Reisanbau ermöglichen, heißt es dazu in der Zeitschrift weiter.