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Maikäfer Quelle: BASF AgroSlide.
12.01.2006
Schule & Wissen

Zahlen, Daten, Fakten 1/06

Hessen droht Maikäferjahr; Brasilien – Preis für Energie- Rohstoff Rohzucker auf Höchststand; Zur Krebsbekämpfung - Antikörper von gentechnisch veränderter Pflanze; Verlangsamte globale Entwaldung; Gestiegene Industrierundholz-Produktion in der EU.

Maikäfer-Hauptflugjahr in Hessen

Ein Hauptflugjahr der Maikäfer steht Hessen in 2006 bevor. Wie das Umweltministerium in Wiesbaden laut dpa mitteilte, sei vor allem Südhessen betroffen. Das haben Untersuchungen in Hanau-Wolfgang und anderen Problemgebieten ergeben. Nach den Trockenschäden und dem Borkenkäferbefall der vergangenen Jahre, drohe erneut eine Krise, wird befürchtet. Das Ministerium bereite einen großflächigen Versuch unter anderem mit Sporen des Pilzes Beauveria tenella (syn. B. brogniartii) vor, mit denen die Larven der Maikäfer, die Engerlinge, infiziert werden. Bisher sind geeignete Pflanzenschutzmittel zur Maikäferbekämpfung nicht zugelassen.

Brasilien – das Saudi-Arabien des Ethanol

Der Preis für Rohzucker war in der letzten Woche des Jahres 2005 auf den höchsten Stand seit elf Jahren gestiegen. Wie ein Analyst der Landesbank Liechtenstein in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 1. 1. 2006 prognostizierte, gehe er von einer Verdreifachung dieses Agrarprodukts in den kommenden fünf Jahren aus. Denn auf Grund des hohen Ölpreises, so seine Einschätzung, werde die Nachfrage nach dem Biokraftstoff Ethanol weiter zunehmen. Und dieser werde aus Zucker hergestellt. Brasilien zählt mit einem Weltmarktanteil von 29 Prozent zu den größten Exporteuren der Welt. Deshalb sieht Roland Jansen Brasilien bereits als das Saudi-Arabien des Ethanol.

Mit Antikörpern von gentechnisch veränderter Pflanze Krebszellen bekämpfen

Mit Antikörpern aus gentechnisch veränderten Tabakpflanzen lassen sich menschliche Krebszellen bekämpfen. Wie die Leser von Gesundheit im Beruf der BfA im Heft 3/2005 erfuhren, haben Forscher der Thomas-Jefferson-University in Philadelphia mit menschlichen Darmkrebszellen infizierte Mäuse mit Antikörpern behandelt, die gezielt Tumorzellen angreifen und zerstören. Dabei wurden Antikörper von Säugetieren und von den gentechnisch veränderten Pflanzen verwendet. die Antikörper beider Herkünfte unterscheiden sich nur leicht. Den Forschern zufolge hätten die Pflanzen die Antikörper in großer Menge in Reinheit geliefert. Damit können Pflanzen zu einer „nützlichen Alternative“ werden, um Antikörper für die Krebstherapie zu gewinnen.

Verlangsamte globale Entwaldung

Die globale Waldfläche ist in den letzten 5 Jahren langsamer geschrumpft. Wie Land & Forst vom 22.12.2005 berichtet, bleiben die jährlichen Nettoverluste nach einer Studie der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FA0) aber weiterhin alarmierend. So gingen in dem Zeitraum 2000 bis 2005 7,3 Millionen Hektar Wald verloren. Zuvor waren es jeweils 8,9 Millionen Hektar. Die Verlangsamung der Entwaldung ist vor allem auf Neupflanzungen, aber auch auf natürliche Ausbreitung bestehender Wälder zurückzuführen. So habe die großflächige Aufforstung in Asien in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die Wälder im asiatisch-pazifischen Raum erstmals wieder gewachsen sind.

Gestiegene Industrierundholz-Produktion in der EU

Die Waldfläche ist als Folge der EU-Erweiterung in den nun 25 Mitgliedsländern auf 160 Millionen Hektar gestiegen. In der Landpost 46/2005 wird ein Bericht des Statistischen Amts der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) zitiert, nach dem im Jahr 2003 323,20 Millionen Kubikmeter Industrierundholz produziert wurden. (USA: 405,16 Mill. m³). Die wichtigsten Produzenten waren Schweden (61,4 Mill. m³) und Finnland (49, Mill. m³). Dahinter folgte Deutschland mit 45,4 Millionen Kubikmeter. Mit deutlichem Abstand folgte Frankreich. Seit 1961 ist die Produktion von Industrierundholz in den 25 Mitgliedsländern um 85 Prozent gestiegen. Trotzdem haben die Holzvorräte beispielsweise in Deutschland mittlerweile ein Rekordniveau erreicht.