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Puppe der Lindenminiermotte. Quelle: DI Bernhard Perny, Wien
12.04.2007
Schule & Wissen

Ungebetener Gast aus dem Osten

Die Lindenminiermotte ist über Russland nach Deutschland eingewandert

Nach dem die Rosskastanienminiermotte ganz Mitteleuropa erobert hat, ist nun eine neue Mottenart auf dem Vormarsch: Die Lindenminiermotte wurde bereits in Brandenburg und Sachsen gesichtet. Jetzt hat sie die Linden in Berlin befallen.

Allee- und Parkbäume sind die bevorzugte Residenz der Lindenminiermotte. Vereinzelt ist sie auch im Wald anzutreffen. Sie kommt an Sommer- und Winterlinden (Tilia platiphyllos und Tilia cordata) vor, fühlt sich aber auch auf selteneren Lindenarten wie Tilia americana und Tilia tomentosa wohl. Ursprünglich stammt der Falter aus Japan. Während der letzten zwei Jahrzehnte drang er über Russland, Polen und Tschechien nach Mitteleuropa vor. Das Schadbild ähnelt dem anderer Minierer: Die winzigen Raupen leben im Inneren der Blätter und verursachen mit ihrem Fraß Hohlräume in der Blattsubstanz, die so genannten Minen. Diese sind an der braunen Verfärbung zu erkennen; bei starkem Befall verdorrt das gesamte Blatt. Je nach Witterung können sich bis zu drei Falter-Generationen pro Jahr entwickeln.

Miniermotten sind schwer zu bekämpfen, da die Raupen im Inneren des Blatts geschützt sind. Große Hoffnungen setzen Baumexperten in die natürlichen Feinde der Motten, zu denen insbesondere einige Schlupfwespenarten zählen.

Die Lindenminiermotte (Phyllonorycter issikii) ist ein kleiner Falter mit einer braunen Sommer- und einer grauen Winterform. Die hinteren Segmente bei Falter und Raupe sind gelb gefärbt, wodurch sich diese Spezies deutlich von anderen Miniermotten abhebt. Sie überwintert als Falter und nicht, wie andere Miniermotten, als Puppe im abgefallenen Laub