Wir kennen die exotische Frucht als essbare Dekoration in Cocktails oder Eisbechern sowie aus Bowlen und Obstsalaten. Ursprünglich aus China stammend, wird die exotische Litschi mittlerweile in vielen subtropischen Ländern angebaut. Sie wächst an Bäumen und sollte vollreif geerntet und gegessen werden. Wer will, kann sie sogar selbst züchten.
Frisch besser als aus der Dose – Hauptsaison im Winter
Wissenswert
Jeder gut sortierte Supermarkt bietet zumindest im Winterhalbjahr Litschis an. Wir haben sie vermutlich alle dort schon gesehen, vielleicht auch schon gekauft. Aber nur wenige wissen, wo die Frucht herkommt und wie sie wächst. Dabei ist sie in den subtropischen Anbauländern so bekannt wie bei uns der Apfel. Dort wird sie auch als Liebesfrucht verehrt; die Übersetzung bedeutet „Spenderin der Lebensfreude“. Die Früchte wachsen an Bäumen, die rund 15 Meter hoch werden. Zwei bis 30 Früchte befinden sich an einem Blütenstand. Die Litschis haben einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimetern und sind kugelig, oval oder herzförmig. Eine harte, aber dünne Schale umgibt das weiße Fruchtfleisch und den ungenießbaren Kern. Die Schale sieht je nach Sorte aus wie ein Schildkrötenpanzer, weist Noppen oder Stacheln auf oder ist relativ glatt. Die an Vitamin C und Kalium reichen Litschis sind bei uns in den letzten Jahrzehnten immer beliebter geworden. Sie werden unverarbeitet zum Beispiel in Obstsalaten oder zu Fleisch- und Fischgerichten verzehrt. Darüber hinaus gibt es Litschihonig, -gelee oder auch -wein. Geschälte Litschis werden in Dosen konserviert, schmecken aber lange nicht so gut wie die süß-säuerlichen und aromatisch nach Rosen duftenden frischen Früchte.
Herkunft und Ansprüche
Ursprünglich kommt die Litschi (Litchi chinensis) vermutlich aus Südchina, wo sie bereits seit mehr als 2000 Jahren gezüchtet wird. Von dort ausgehend verbreitete sich die Kultur bis zum 18. Jahrhundert über Myanmar, Indien und Thailand. Später gelangte sie nach Taiwan, Südafrika, Mauritius, Madagaskar, Hawaii, Florida, Australien und Israel. In den Anbaugebieten muss subtropisches Klima herrschen. Ideal sind kurze, frostfreie Winter und lange, warme Sommer mit ergiebigen Niederschlägen. Fehlt der Regen, muss bewässert werden.
Anbau
In traditionellen Plantagen stehen rund 75 recht große Bäume auf einem Hektar. In neuen Anbausystemen wachsen hingegen 1500 kleinere Bäume pro Hektar, sodass hohe Erträge bereits wenige Jahre nach der Pflanzung möglich sind. Üblicherweise werden Litschis über Stecklinge vermehrt. Hobbygärtner können Litschis selber züchten. Dafür muss der Kern einer frischen Frucht zwei bis drei Zentimeter tief in lockeren Boden gelegt werden. Den Boden sollte man dabei immer feucht, aber nicht nass halten. Eine Temperatur von 25 Grad Celsius sollte eingehalten, eine direkte Sonneneinstrahlung aber verhindert werden. Nach circa sechs Wochen sollten die Keimlinge umgetopft werden. Optimal sind warme, windgeschützte Standorte ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Winter braucht die Pflanze mindestens 10 Grad Celsius und Tageslicht. Als Topf- beziehungsweise Kübelpflanze wird sie kaum Früchte bilden. Dafür sollte sie in Gewächs- oder Glashäusern eingepflanzt werden. Auch hier gilt: Regelmäßig feucht halten.
Pflanzenschutz und Düngung
Es gibt eine Reihe von Pilzkrankheiten, die die Blätter, Blüten und Früchte befallen. Bedeutender sind aber Insekten wie der Fruchtbohrer oder Wanzen. Neben chemischen werden biologische Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen, Unkraut wird auch mechanisch bekämpft. Litschibäume benötigen regelmäßige Düngung, sonst sinken die Erträge.
Ernte und Lagerung
Der richtige Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Schale der Litschi kräftig rosa oder hellrot ist. Grüne Litschis sind noch nicht reif, braune hingegen bereits überreif. Der Zeitpunkt ist wichtig, weil Litschis nicht nachreifen. Die Früchte verderben bei hohen Temperaturen sehr schnell. Deswegen transportiert man sie bei 5 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit. Im Kühlschrank sind sie verpackt einige Tage haltbar. Litschis lassen sich ohne Schale auch gut einfrieren.
Zahlen
Je nach Größe trägt ein Baum 100 bis 200 Kilogramm Früchte pro Jahr. Die Erträge pro Hektar schwanken zwischen einer und 15 Tonnen pro Hektar (Quelle: FAO).
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