forschung-zum-anfassen-erleben-schueler-im-baylab-plants.jpg
Forschung zum Anfassen erleben Schüler im Baylab plants. Quelle: Bayer CropScience
27.12.2007
Schule & Wissen

Forschung zum Anfassen

Jugendliche tauschen im Schülerlabor für einen Tag Parka und MP3-Player gegen Laborkittel und Schutzbrillen

Gentechnik, Smart Breeding und Pflanzenschutz – mit diesen Begriffen werden Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern konfrontiert. Graue Theorie reißt aber keinen vom Hocker, wahrer Wissensdurst erwacht stattdessen durch eigenes Experimentieren. Bayer CropScience bietet Schülern der Jahrgangsstufen acht bis zwölf die Möglichkeit, für einen Tag in die Rolle eines Forschers zu schlüpfen. So sieht ein Tagesprogramm im Baylab plants am Standort Monheim aus.

8.45 Uhr: Ankunft – Flotte Sprüche zur Begrüßung

Ein paar flotte Sprüche, und schon tauen die Mädchen und Jungen auf. Dr. Annemarie Simons nimmt den jungen Gästen bereits bei der Begrüßung die Scheu. Die Molekularbiologin betreut an diesem Morgen eine neunte Realschulklasse. Sie hat sich vorher mit dem Lehrplan der Fächer Biologie und Chemie beschäftigt und bereitet nun die Schülerinnen und Schüler auf das Thema vor. Heute steht der Raps im Mittelpunkt: Wozu nutzt man ihn, wie kann man den Ertrag steigern und welche modernen Züchtungsverfahren gibt es? Jetzt heißt es Parka aus und Kittel und Schutzbrillen anziehen. Schon sehen die Jugendlichen aus wie echte Forscher.

9.30 Uhr: Experimentieren – „An die Pipetten, fertig, los“

Die Realschulklasse verteilt sich auf drei voll ausgestattete Laborräume. Im ersten Labor wird Rapsöl gewonnen. Die Schüler mahlen Rapssamen im Mörser und staunen, wie viel flüssiges Öl aus diesen winzigen Samenkörnern gewonnen werden kann. Doch Raps wird nicht nur für Speisezwecke verwendet. Die zweite Gruppe wandelt Rapsöl in Biodiesel um, der als Treibstoff für Autos dient. Für eine Tankfüllung reicht es zwar nicht, aber für eine kleine Öl-Lampe schon. Das dritte Labor steht ganz im Zeichen der Biologie, der Mendelschen Regeln und der Züchtung. Die Gruppe beschäftigt sich hier mit biotechnologischen Verfahren. Die Schüler vermehren unter anderem DNA durch Polymerase und bestimmen deren Größe mit einer Gel-Elektrophorese. So bekommen die Schüler Zugang zu echten Hightech-Verfahren. Nebenbei erfahren sie auch die Zielsetzung der Forschungsaktivitäten. Letztendlich geht es darum, für eine immer weiter wachsende Erdbevölkerung ausreichend Nahrung und pflanzliche Rohstoffe zu erzeugen.

13.15 Uhr: Auswertung mit „Aha“-Effekten

Nach dem Mittagessen beenden die 14- bis 15-jährigen Jungforscher ihre Experimente und beginnen mit der Auswertung. „Heute Morgen habe ich DNA aus Rapsblättern extrahiert. Das war ja vielleicht spannend“, sagt Steven. Molekularbiologin Simons erläutert den Sinn dieses Experimentes: „Durch die Analyse der DNA ziehen wir Rückschlüsse auf den Ölgehalt der Rapssamen und auf die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen Hitze, Dürre oder Kälte.“ Dadurch könnten die passenden Kreuzungspartner für Züchtungszwecke sehr zielgerichtet ausgewählt werden – man spreche auch von Smart Breeding. „Wieder was gelernt“, bemerkt die 14-jährige Laura. Sie gibt zu, dass sie den Tag zunächst voller Skepsis begonnen habe. Sie steht vor allem der Grünen Gentechnik kritisch gegenüber. „Wir gehen genau auf diese Themen ein und erklären am praktischen Beispiel die Hintergründe. Das führt bei vielen Jugendlichen zu einem ganz neuen Verständnis“, so Simons.

14.30 Uhr: Präsentation – Tagesziel erreicht?

Die letzte Stunde des Tagesprogramms bleibt der Präsentation der Ergebnisse vorbehalten. Jede der drei Schülergruppen berichtet über ihre Experimente und ihre neu gewonnenen Erkenntnisse. Dabei wird deutlich, dass Schülerinnen und Schüler mit Spaß und Freude bei der Sache waren. Einige haben ihr Interesse an naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhängen entdeckt. Annemarie Simons zieht daher folgendes Fazit: „Wissen kann man sich in Büchern anlesen. Aber wirkliche Begeisterung entsteht erst durch eigenes Experimentieren.“ Wer mit eigenen Händen etwas tue, stärke seine Wahrnehmung: „Damit bekommt schließlich auch das Wort be-greifen seinen tieferen Sinn.“ Um 15.30 Uhr endet der spannende Tag im Baylab plants. Kein Wunder, dass der Terminkalender des Schülerlabors gut gefüllt ist.

Mehr Informationen zum Schülerlabor: http://www.baylab.bayercropscience.com