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Zottiger Klappertopf mit dem charakteristischen blauen Zahn in den nasenförmigen Blüten. Foto: R. Gutsch
03.06.2008
Schule & Wissen

Der Klappertopf – ein hübscher Halbschmarotzer auf Wiesen und Äckern

Wenn die trockenen Samenkapseln der Pflanze in Bewegung geraten, ist das Klappern der Samen zu hören. Daher der Name Klappertopf – nachweislich schon seit 1833.

Gräser und Getreide sind die Lieblingsnachbarn des Klappertopfs. Er nutzt sie als Wirtspflanzen, indem er deren Wurzeln Wasser und Nährstoffe entzieht. Die Opfer werden geschwächt und bringen geringere Erträge. Hinzu kommt, dass die Samen des „Mitessers“ dem Mehl eine violette Färbung verleihen, wenn das Getreide nach der Ernte nicht gründlich gereinigt wird. Deshalb war der Klappertopf früher den Bauern ein Dorn im Auge. Heute ist er dank einer verbesserten Saatgutreinigung auf Getreidefeldern seltener geworden. Blätter und Samen enthalten als sekundären Pflanzenstoff das Glykosid Aucubin, das bei der Einnahme größerer Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden, Diarrhoe und Koliken führen kann.

Auf Wiesen und auf Äckern, vor allem im Getreide und häufig auch an Böschungen ist vor allem der Zottige Klappertopf (Rhinantus alectorolophus) anzutreffen. Dort, wo er sich auf einer Wiese ausbreiten kann, überzieht er sie ab Mai wie ein hellgelber Teppich. Die einjährigen, bis 80 Zentimeter hohen Pflanzen mit zottig behaarten Stängeln tragen eiförmig bis lanzettliche Blätter mit kurzen Sägezähnen an den Rändern. Die hellgelben Blüten sind etwa zwei Zentimeter lang und nasenförmig. Sie bestehen aus einer aufwärts gebogenen Röhre und einem charakteristischen fast zwei Millimeter langen violetten Zahn an der Oberlippe.

Seine parasitischen Untugenden entfaltet der Klappertopf unterirdisch, indem er mit speziellen Saugorganen die Wurzelenden seiner Wirtspflanzen anzapft. Der Klappertopf bildet eigenes Blattgrün und betreibt eine Photosynthese. Deshalb zählt er zu den Halbschmarotzern. Bevorzugt wächst er auf warmen, lockeren nährstoffreichen, meist kalkhaltigen Lehm- und Lößböden.