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In einem aufgeräumten Beet gedeihen Rosen am besten. Quelle: Wiltrud Wolters
21.08.2009
Haus & Garten

Rosen: Frühzeitig vorbeugen, später Blütenpracht

Die Königin der Blumen mag es aufgeräumt

„Wir erleben heuer ein richtiges Rosenjahr mit einem sehr schönen Blütenflor“, freut sich Mechtild Ahlers von der niedersächsischen Gartenakademie. Der Sommer mit der Blütenpracht ist aber auch die Zeit, gezielt und planvoll Pilzkrankheiten vorzubeugen, auch wenn diese erst im kommenden Jahr wieder auftreten werden.

Rosen lieben ein aufgeräumtes Beet. Schnittgut, Mulch oder Schreddergut haben darin nichts zu suchen. „Die Übertragungsgefahr von Krankheiten ist zu hoch. Mit einem sauberen Beet kann man den Pilzkrankheiten des kommenden Jahres vorbeugen“, erklärt Ahlers. Auch abgefallenes Laub und erkrankte Blätter oder von Schädlingen befallene Stellen müssen entfernt werden. „Man sollte die Blätter sauber wegnehmen und die Rosen konsequent zurückschneiden“.

Rosen - ein gefundenes Fressen für Blattläuse und Schadpilze

Fast ganzjährig können Blattläuse an den jungen, neuen Knospen auftreten. Die Blätter kräuseln sich. Auf dem Honigtau der Läuse können sich später Pilze ansiedeln.
Ahlers rät, die früh befallenen Knospen und Triebspitzen direkt auszubrechen, um den Schaden zu begrenzen.

Typische Rosenkrankheiten sind der Falsche Mehltau und der Rosenrost. Ab Juni ist mit ihnen zu rechnen. Beim Rosenrost bilden sich auf der Blattunterseite stecknadelkopfgroße orangegelbe bis braune Pusteln, so genannte Sporenlager, die sich im Herbst schwarz verfärben. Ist die Witterung oder der Standort kühl und feucht, tritt die Krankheit besonders gerne auf. Da der Pilz auf dem abgefallenen Laub oder am Holz überwintert, ist es ratsam, befallene Blätter und krankes Holz auszuschneiden.

Feuchtwarme Witterung und hohe Temperaturschwankungen – vor allem im Spätsommer – rufen den Falschen Mehltau auf den Plan. Er bildet einen mehligen Belag auf der Blattunterseite. Im fortgeschrittenen Stadium entstehen gelblich-braune bis violette Flecken auf der Blattoberseite. Befallene Blätter müssen entfernt werden, um Neuinfektionen vorzubeugen. Wenn man unsicher ist, was den blühenden Lieblingen fehlt, hilft der Fachhandel bei der Diagnose und bei der Auswahl des richtigen Pflanzenschutzmittels.

Die Rosenzüchter haben es mittlerweile geschafft, Rosenarten und -sorten zu entwickeln, deren Blätter den Pilzkrankheiten widerstehen: „Anerkannte Deutsche Rosenneuheiten“ (ADR Rosen) sind besonders robust und widerstandsfähig.

Tipps und Tricks für prächtige Rosen

Im August gehen die Rosen in die zweite Blüte. Diese fällt umso schöner aus, je besser man
die Pflanzen schneidet. „Zwei bis drei Blattachseln unterhalb der abgeblühten Rose sollte man schon zurückschneiden. Rosen blühen an dem Holz, an dem sie austreiben“, erklärt Ahlers.

Düngen sollte man die Rosen jedoch im Spätsommer nicht mehr, weil es die Pflanzen zum Austreiben anregt. Die späten Jungtriebe härten im Herbst nicht mehr aus und sind dann frostgefährdet. „Die Rosendüngung muss bis zum 15. Juli abgeschlossen sein“, sagt die Gartenexpertin. Außerdem empfiehlt sie, Containerrosen nicht zu lange im Kübel auf der Terrasse stehen zu lassen. Die Rosen gehören ins Beet und müssen so tief gepflanzt werden, dass die Veredelungsstelle mindestens fünf Zentimeter unter der Erde liegt. Begleitende Pflanzen dürfen nicht auf, sondern allenfalls an den Fuß gepflanzt werden. Rosen lieben nun einmal ein luftiges, sauberes und aufgeräumtes Beet. Lohn für die Mühe sind Gesundheit und Blütenpracht.

Gespräch mit Mechtild Ahlers, niedersächsische Gartenakademie