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Junikäfer sind einheitlich gelbbraun gefärbt und zwischen 1.5 und 2 cm lang. Quelle: Beat Wermelinger, WSL
08.12.2009
Haus & Garten

Junikäferlarven fressen an Graswurzeln von Rasenflächen

Kahle Flächen im Rasen von Sportplätzen, Grünanlagen und Gärten können das Werk von Engerlingen sein

2009 war ein gutes Jahr für Junikäfer. Nachwuchsmangel herrschte hier nicht: Die Larven des normalerweise harmlosen Junikäfers traten in diesem Jahr in Massen auf. Aus Salzgitter wird berichtet, dass sie durch ihren Fraß die Grasnarbe gleich quadratmeterweise absterben lassen. Um die Käfer einzudämmen, kann man im Frühjahr die Rasenflächen fräsen. Zehn Zentimeter Tiefe genügen, allerdings sind mehrere Durchgänge erforderlich. Anschließend muss der Rasen neu angesät werden. Eine zweite Möglichkeit ist die Behandlung mit zugelassenen Insektiziden. Hierfür kann eine Sondergenehmigung der Landwirtschaftskammer erforderlich sein.

Vögel suchen nach Engerlingen und schädigen dabei die Rasenflächen

Der gelbbraune Junikäfer (Amphimellon solstitialis) ist mit 1,5 bis zwei Zentimetern Länge nur etwa halb so groß wie sein imposanter Verwandter, der Maikäfer. Beide gehören zu den Blatthornkäfern, den Scarabaeidae, und haben ähnlich große, etwa vier Zentimeter große, weiße Engerlinge. Deren unterirdische Entwicklung dauert zwei bis drei Jahre. In dieser Zeit fressen sie mit Vorliebe an den Wurzeln von Gräsern. Das wissen auch die Vögel, zum Beispiel Krähen: Im Spätsommer und Herbst graben sie mit ihren Schnäbeln durch die Grasnarbe kurz gemähter Wiesen und Rasenflächen, wenn ihre Suche nach dem proteinhaltigen Futter Erfolg verspricht. Eine biologische Bekämpfungsmethode, aber für den Rasen nicht besser als der Wurzelfraß der Engerlinge. Im Frühjahr verpuppen sich die Larven, und schon drei Wochen später fliegen die Käfer aus und fressen im Mai und Juni vor allem an Blättern von Laubgehölzen, allerdings nur für wenige Tage. In der Dämmerung umschwärmen sie häufig nicht nur ihre Artgenossen sondern auch Spaziergänger. Dabei fallen sie unangenehm auf, wenn sie sich mit ihren Beinen an diesen verhaken. Die Eiablage findet in der ersten Sommerhälfte am Boden statt.