Resistenten Ratten auf der Spur
 
  Resistenten Ratten auf der Spur
Ein Monitoring soll Aufschluss über die Ausbreitung resistenter Nager in Deutschland geben
Die Biologische Bundesanstalt BBA hat eine Methode entwickelt, mit der anhand von Kotproben festgestellt werden kann, ob Ratten gegenüber Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer) unempfindlich, also resistent, sind. Rattenkot aus ganz Deutschland wird nun mit dieser Methode untersucht. Das Monitoring soll Erkenntnisse über die Verbreitung und die Art der Resistenzen liefern und somit die gezielte Bekämpfung der Schädlinge unterstützen.Schon wenige Zellen reichen aus
Heute ist es möglich, in winzigen Teilen von Körpergewebe einzelne Gene festzustellen. Im Rattenkot haften Spuren von Darmgewebe außen an den Bällchen an. Da jede Körperzelle das gesamte Erbgut in sich trägt, können die Forscher in diesen Darmzellen das bekannte Resistenz-Gen nachweisen.
Resistenzen erkennen und erfolgreich bekämpfen
„Nur wenn man weiß, ob und gegen was die Ratten resistent sind, kann man auch die richtige Bekämpfungsstrategie wählen“, erklärt der BBA-Experte Dr. Hans-Joachim Pelz, Leiter des Instituts für Nematologie und Wirbeltierkunde. „Dort, wo bereits ein hoher Anteil der Population gegen bestimmte Wirkstoffgruppen resistent ist, lohnt der Einsatz dieser Präparate nicht mehr“. Dann müssen neu entwickelte, wirksamere Mittel eingesetzt werden. Da die Köder auch für Menschen giftig sind, werden ihnen auffällige Farben und Bitterstoffe beigemischt. Das Monitoring hilft jedoch, den Einsatz der gefährlicheren Rodentizide so weit wie möglich zu begrenzen.
Gemeinsam zum Erfolg
Das deutschlandweite Monitoring wird von wichtigen, in der Schädlingsbekämpfung aktiven Institutionen unterstützt. So werden von Mitarbeitern des Deutschen Schädlingsbekämpferverbandes DSV, der Niedersächsischen Landesanstalt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit LAVES, Oldenburg, und des Hygieneamtes Hamburg Kotproben gesammelt. Diese werden entweder zur Untersuchung an die BBA geschickt oder an den genannten Landesbehörden in Eigenregie untersucht.
 
        
                 
  