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Maiskolben mit Fraßspuren des Maiszünslers und Schimmelpilzbefall. Foto: www.transgen.de
06.11.2012
Forschung & Technik

Pflanzeneigene Abwehrkräfte halten den Maiszünsler in Schach

Bt-Maisanbau in Spanien um 20 000 auf 116 000 Hektar erweitert

Ertragsausfälle bis zu zwanzig Prozent verursacht der Maiszünsler in den spanischen Regionen Aragon und Katalonien. 2011 nahm der Schädlingsdruck auch in den bis dahin weniger betroffenen Regionen Kastilien-La Mancha, Extremadura und Andalusien zu. Das wollen die Landwirte dort nicht länger hinnehmen. Als Waffe gegen den Schädling setzen sie verstärkt auf den Anbau von Bt-Mais MON810.

Nach Angaben des spanischen Landwirtschaftsministeriums stiegen die Anbauflächen 2012 um etwa 20 000 auf nunmehr 116 000 Hektar; das entspricht etwa 30 Prozent der Maiserzeugung in Spanien. 

Anbauer machen gute Erfahrungen

Mit Pflanzenschutzmitteln ist dem Maiszünsler so gut wie nicht beizukommen. Bei starkem Befall können die Verluste trotz Insektizid-Einsatz zwischen sechs und 20 Prozent liegen. Der vollständige Verzicht auf Insektizide - in schwachen Befallsregionen ein durchaus übliches Verfahren - könnte sogar Ernteausfälle von bis zu 80 Prozent nach sich ziehen. Der Anbau von Bt-Mais ist deshalb eine wirtschaftlich attraktive Alternative. Dies sehen auch die spanischen Bauern so. Eine 2010 in Spanien durchgeführte Umfrage ergab, dass fast alle Landwirte (93 Prozent), die 2010 Bt-Mais angebaut haben, dies auch im Folgejahr fortsetzen wollen. 

Mit einer Gesamtfläche von knapp 400 000 Hektar steht Spanien nach Rumänien, Frankreich, Ungarn, Italien und Deutschland an sechster Stelle bei der Maiserzeugung in der Europäischen Union (2011). Ein Drittel der spanischen Maisanbaufläche entfällt auf Bt-Mais. Spanien ist somit das einzige EU-Land, in dem derzeit gentechnisch veränderte Pflanzen in einem nennenswerten Umfang kommerziell genutzt werden.