27.11.2007

Mäuseplagen künftig rechtzeitig voraussagen

In der Landwirtschaft können Mäuseplagen große Schäden anrichten.

Feldmäuse haben sich in diesem Jahr massiv vermehrt: auf deutschen Äckern, besonders im Thüringer Becken, im Rheinland und in der Gegend um Kassel. Auch in Spanien gab es eine Nagerplage: bis zu 1 500 Mäuse je Hektar wurden dort gezählt. Kahlgefressene Getreidefelder waren die Folge. Oft kam jede Hilfe zu spät. Viele Felder mussten umbrochen werden. Ließe sich die Entwicklung der Mäusepopulation zuverlässig vorhersagen, könnten Landwirte rechtzeitig Maßnahmen zur Rettung ihrer Ernten ergreifen. Hier soll nun ein Forschungsprojekt helfen.

Noch liegen die Ursachen der Massenvermehrungen von Feldmäusen im Dunkeln, obwohl sie ein bekanntes Phänomen sind, so Dr. Jens Jacob vom Institut für Nematologie und Wirbeltiere der Biologischen Bundesanstalt (BBA) in Münster.

Sie lassen sich auch nicht allein mit dem milden Winter 2006/ 2007 erklären. Deshalb soll ein Modell entwickelt werden, das anhand von Wetterdaten, Fruchtfolgen und Mäusepopulationsgrößen verlässliche Prognosen ermöglicht. Es gibt bereits Erfahrungen mit Computer gestützten Prognosemodellen für Schädlinge wie Viren und Pilze. Darauf will das kürzlich gestartete Forschungsprojekt aufbauen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren im Rahmen seines Innovationsprogramms.

Das Prognosemodell wollen Wissenschaftler der BBA gemeinsam mit Kollegen der Universität Jena und dem Unternehmen proPlant entwickeln.