 
  Herkömmlich gezüchtet oder transgen – neue Sorten haben andere Gene
Bis 2010 sollen auf 30 Prozent der EU-Agrarflächen nachwachsende Rohstoffe wachsen. Gentechnik hilft, sie industriegerechter zu machen.
Unterscheidet sich eine gentechnisch veränderte Pflanze stärker vom Wildtyp als eine herkömmlich gezüchtete Sorte? Diese modellhafte Frage wird derzeit in einem Forschungsprojekt vom GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft geklärt. Grundlage dafür ist eine Kartoffelsorte, die nur eine der beiden Stärkeformen, die Amylose, enthält.Ob herkömmlich oder gentechnisch gezüchtet, neue Sorten aus beiden Züchtungsverfahren verfügen jeweils über andere Gene als ihre Ausgangspflanzen. Beide, auf unterschiedliche Weise gezüchteten Sorten können völlig unerwartete Effekte etwa auf die Bodenflora haben. Allerdings sind bei transgenen Sorten die Folgen des Eingriffs ins Erbgut bekannt und getestet. Herkömmlich gezüchtete neue Sorten werden nur auf Sortenreinheit geprüft und dürfen dann im Gegensatz zu transgenen Pflanzen weitgehend ohne vorherige Tests aufs Feld gebracht werden.
Wie Dr. Michael Schloter vom Institut für Bodenökologie in einem ersten Fazit festgestellt hat, liegen die Auswirkungen der Amalyse-Kartoffel auf das Ökosystem im Rahmen von (üblichen) Sorteneffekten. Genauere Analysen ergaben allerdings, dass in der Wurzelsphäre besonders viele pilzliche Krankheitserreger, wie Fusarien, vorhanden waren. Weitere Versuche sollen klären, ob sich das Problem von selbst in der üblichen Fruchtfolge mit Weizen von selbst löst. Möglich, dass die Pilze im Winter größtenteils absterben, heißt es dazu abschließend in dem Bericht der GSF.
 
   
  