Verfahren gegen gefährlichen Parasiten an der TU Darmstadt entwickelt
Stärke des Angreifers genutzt
Tabakpflanzen wurden gentechnisch so verändert, dass sie ein Abwehr-Polypeptid, den Teil eines Eiweißes, selbst produzieren. Bei ungeschützten Nutzpflanzen werden die äußeren Zellwände durch Angriffsproteine des Teufelszwirns aufgeweicht. Das wird durch das Polypeptid nun weitgehend verhindert. Dieses bildet im Schädling selbst einen Bestandteil der Angriffsproteine, damit er sich nicht von innen selbst „verdaut“. Die Wirkungsweise des Polypeptids erkannten die Forscher schon 2006. Bakterien wurden damals gentechnisch so verändert, dass sie selbst Polypeptid produzierten, das dann aus den Bakterienkulturen isoliert wurde. Den Beweis für die Wirkung lieferten chinesische Bonsai-Bäume, die mit der Peptid-Lösung besprüht wurden und daraufhin durch den Teufelszwirn nicht mehr geschädigt wurden. Bei Nutzpflanzen wäre dieses Verfahren allerdings nicht wirtschaftlich.
Pflanzenschutz revolutionieren
Kaldenhoff geht davon aus, dass sich der Mechanismus auf alle potenziellen Schädlinge aus der Familie der Cuscuta übertragen lässt. Zudem erhoffe er als Ergebnis eine gute Umweltverträglichkeit. Die europaweiten Patente sind gesichert. „Wir sind überzeugt, dass der Kampf gegen den Teufelszwirn durch die bewiesene signifikante Reduktion der Infektionen revolutioniert werden wird.“