 
  Grüne Gentechnik auf Erfolgskurs
Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen hat im vergangenen Jahr weltweit deutlich zugenommen.
8,25 Millionen Landwirte in 17 Ländern bauen gentechnisch veränderte Nutzpflanzen an. Dies geschieht auf einer Fläche von knapp 81 Millionen Hektar, also auf etwa jedem 20. Hektar der weltweiten Ackerfläche. Gegenüber dem Vorjahr ist die Fläche um 20 Prozent gestiegen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Januar 2005 weiter von einer Präsentation der ISAAA* in Manila berichtet, wird in 2005 ein erneuter Schub erwartet: China lässt gentechnisch veränderte Reispflanzen zu. Damit gerate eine der wichtigsten Nahrungspflanzen in den Sog der biotechnischen Erfolgswelle.Anders als in Deutschland bewege sich offenbar nicht nur in großen Agrarnationen eine grüne „Technowelle“ durchs Land, so die Zeitung. In Paraguay, Mexiko, Spanien und den Philippinen seien erstmals Anbauflächen mit transgenen Pflanzen registriert worden, die deutlich über 50 000 Hektar liegen. Überhaupt seien es die Entwicklungsländer, in denen es eine Steigerung um 35 Prozent gebe. Nahezu 90 Prozent der Landwirte, die transgenes Saatgut von Baumwolle, Soja, Raps oder Mais verwendeten, kommen aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Führend seien China, Indien, Argentinien, Brasilien sowie kleinere süd- und mittelamerikanische Länder. Motoren dieser Entwicklung seien Länder wie Brasilien oder Indien. Sie haben mit der Gentechnik erst vor zwei, drei Jahren begonnen und wiesen Wachstumsraten von 66 bzw. 400 Prozent auf.
Die Erwartungen der ISAAA gehen dahin, dass in fünf Jahren mehr als 15 Millionen Landwirte auf 150 Millionen Hektar transgene Nutzpflanzen anbauen. In Deutschland gebe es etwas mehr als zwei Dutzend kleine Erprobungsflächen, ergänzt die Zeitung.
* ISAAA: International Service for Acquisition of Agribiotech Application
 
  