„Weizen des alten Roms“ – so wird Emmer von manchen genannt. Das Urgetreide besitzt viele positive Eigenschaften, die dem modernen Weizen fehlen. Mithilfe der nun vorliegenden Genomsequenz des Wilden Emmers lassen sich heutige Weizensorten gezielt verbessern.
Eine Ressource für die Weizenzüchtung
Weizen ist heute eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel weltweit. Er entstand unter anderem durch die Aufnahme des gesamten Gensatzes des Wildgrases Aegilops tauschii Coss. in das Genom des Emmers. Auf den Wilden Emmer (Triticum turgidum ssp. dicoccoides) gehen nahezu alle heutigen Kulturweizensorten zurück. Emmer ist heute für die Züchtung moderner Weizensorten wieder sehr interessant. Wilder Emmer ist extrem anspruchslos und wächst auch auf wenig fruchtbaren Böden ertragreich. Er ist besonders widerstandfähig gegen Krankheiten und kommt mit Trockenperioden wesentlich besser zurecht als herkömmlicher Weizen.
Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter deutscher Beteiligung hat nun das Genom des Wilden Emmers mithilfe einer neuen Methode, der „Chromosome-Conformation-Capture-Sequenzierung“ entschlüsselt. Diese Methode war zuvor auch schon bei der Entschlüsselung des Gerstengenoms angewandt worden. Die Emmer-Genomsequenzierung war kein einfaches Unterfangen, denn das Genom des Wilden Emmers ist dreimal so groß wie das des Menschen. Emmer birgt eine unschätzbare Ressource für die moderne Weizenzüchtung und auch für andere Pflanzen, denn sind die sogenannten „Domestikationsgene“ einmal bekannt, lassen sich auch andere Wildpflanzen in Kulturpflanzen verwandeln und an geänderte Umweltbedingungen anpassen.
Quelle: pflanzenforschung.de
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