 
  Gen-Forschung für Reben
Eine bedeutende Rebsorte für Rotwein ist „durchschaut“ – bis hin zu den Genen. Die Erkenntnisse sollen zunächst anderen Sorten zugute kommen.
Das Erbgut der Traubensorte Pinot noir (Blauburgunder) ist vollständig entschlüsselt. Gelungen ist das an einer landwirtschaftlichen Forschungsanstalt in Italien nach sechsjähriger Forschungsarbeit. Das Ziel der Wissenschaftler ist, die Reben widerstandsfähiger gegen die Folgen von Unwettern und Krankheiten zu machen, so der Direktor des „Istituto Agrario di San Michele all’ Adige“ (IASMA).Ähnliche Forschungen führt das Institut derzeit auch an sechs weiteren Nutzpflanzen, darunter Mais und Tomaten, durch. Laut Institutsleiter Giovanni Gius „ist die Weinrebe dank unserer Forschung das bisher einzige mehrjährige Gewächs, dessen Erbgut vollständig bekannt ist.“ Finanziert wurde das Programm von der örtlichen Sparkassenstiftung und der Provinz Trento.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sollen der internationalen Fachwelt erstmals im Herbst dieses Jahres vorgestellt werden. Ihr Nutzen wird laut Gius zunächst den in Südtirol typischen Weinsorten wie dem Marzemino und Teroldego zugute kommen. Die Universität Udine arbeitet an einem ähnlichen Vorhaben. Sie erforscht eine weitere Rebsorte. „Eine Kooperation des IASMA mit Udine könnte schon bald Wirklichkeit werden, da die Entschlüsselung der Gensequenzen eine Ausgangsbasis für neue Forschungsarbeiten bietet", meint Gius.
 
  